Bouillon sagt Eskalation in Flüchtlingskrise voraus

Saarbrücken/Berlin · Der Winter könnte nach Meinung von Saar-Innenminister Bouillon die Flüchtlingskrise verschärfen. Saar-Bürgermeister fordern, dass Asylsuchende schnell arbeiten dürfen, nicht zuletzt in der Flüchtlingshilfe.

Saar-Innenminister Klaus Bouillon (CDU ) hat vor einer weiteren Zuspitzung der Flüchtlingskrise in Deutschland angesichts des nahenden Winters gewarnt. "Wenn irgendwo das erste Baby erfriert, dann ist was los", sagte er in einem Interview der Zeitung "Die Welt". "Dann gibt es Zwangsbelegungen, und die Aggressionen werden eskalieren." Es habe "keinen Sinn, die Lage schönzureden": Deutschland befinde sich seit zwei Monaten "im Notstand". Wenn ein Land "mit einer der besten Verwaltungen der Welt" nicht mehr wisse, wie viele Flüchtlinge unterwegs seien, könne man das nur eine Notlage nennen. Für die Zukunft sagte er voraus: "Das Deutschland, wie wir es kennen, wird völlig auf den Kopf gestellt." Im Gegensatz zu anderen Regionen gelte aber für das Saarland: "Der Winter ist geregelt." Hier habe man die Unterkünfte entsprechend ausgerüstet.

Boullion forderte für Flüchtlinge die Möglichkeit zu arbeiten. Wer nur rumsitze, werde aggressiv. "Im Wald oder in unseren verlotterten Parks wäre genug zu tun." Diese Forderung erhoben gestern auch die 23 CDU-Bürgermeister im Saarland. Ihr Sprecher Hermann Josef Schmidt (Tholey) forderte für Flüchtlinge unabhängig von ihrer Anerkennung den Einsatz als "Ein-Euro-Jobber" für gemeinnützige Tätigkeiten und bei der Unsterstützung der Flüchtlingsunterbringung und -integration. Dafür müssten die Voraussetzungen schnell geschaffen werden. Neben dem Besuch von Integrations- und Sprachkursen könne dies dazu dienen, die Flüchtlinge ins Arbeitsleben einzubinden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort