Bistümer in Trier und Speyer suchen händeringend Priester

Saarbrücken/Vatikanstadt · Der Priesterschwund in der katholischen Kirche schreitet voran, fast überall auf der Welt. Und zwar rapide. Allein im Bistum Trier waren im März 16 von 173 Pfarreienstellen vakant.

Der katholischen Kirche fehlt der Nachwuchs an der Kanzel - auch in den Bistümern Trier und Speyer . Allein in Trier ist die Zahl der aktiven Diözesanpriester in zehn Jahren um 170 auf knapp 361 (Dezember 2014) gesunken. Auf im Schnitt zehn Priesterverluste durch Tod oder Ausscheiden komme jährlich nur noch ein neuer Priester hinzu. "Diese Schere wird in den nächsten Jahren immer weiter aufklappen", warnte Markus Nicolay, Priesterreferent des Bistums Trier , bereits zum Jahreswechsel. Damals waren 13 von 173 Pfarreienstellen vakant. Drei Monate später, also im März 2015, waren es 16. Und der Trend wird sich wohl verschärfen. Nicolay geht von einem Minus von weiteren 100 Priestern allein in den kommenden zehn Jahren aus.

Auch dem Bistum Speyer gehen die Priester aus. Gab es dort vor gut zehn Jahren noch 265 Priester im aktiven Dienst, sind es derzeit nur 209. Und auch hier wird sich die Situation wohl noch verschlechtern. Zumindest wenn man die Zahl der Priesteramtskandidaten anschaut. Sie sank im selben Zeitraum von 29 auf heute 16.

Das Bistum Trier hat bereits 2009 mit einer Strukturreform auf die negativen Entwicklungen reagiert. Allein im Saarland wurde dabei die Zahl der Pfarreien und Pfarrgemeinschaften von 91 auf 56 reduziert. Speyer plant mit dem "Gemeindepastoral 2015" Ähnliches. Hier soll die Zahl der Pfarreien von 346 auf 70 verringert werden.

Priesterschwund ist aber nicht nur hierzulande ein Problem. Weltweit wollen immer weniger junge Menschen Priester werden. Stark rückläufig war die Zahl der Seminaristen zwischen den Jahren 2011 und 2013 beispielsweise in der Tschechischen Republik (minus 13 Prozent), Chile (11,2 Prozent), Peru (11,2 Prozent) oder Österreich (10,9 Prozent). In Deutschland sank die Zahl der Priesteramtskandidaten in diesem Zeitraum um 7,7 Prozent. Eine Zunahme um 1,5 Prozent verzeichnete der afrikanische Kontinent.

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