Berliner Streit um Bebauungspläne für Tempelhof

Berlin · An Berlin-Tempelhof scheiden sich die Geister. Zwar scheiterte im Jahr 2008 eine Bürgerinitiative gegen die Schließung des zentral gelegenen Berliner Traditionsflughafens.

Doch mit seinem Konzept für die Nachnutzung kann sich der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) jetzt vorerst nicht durchsetzen. Gestern war mit 185 000 Stimmen in der Hauptstadt knapp ein Volksbegehren erfolgreich, das zum Ziel hat, das Gelände so zu lassen, wie es ist. Als Freizeitbrache. Dass die Hauptstädter den stillgelegten Flughafen so intensiv in Besitz nehmen würden, hat überrascht. Der Berliner Senat plant indes den Bau von bis zu 4700 Wohnungen sowie die Bereitstellung von Gewerbeflächen an den Rändern des Geländes. Zudem soll für elf Millionen Euro ein künstlicher, 500 Meter langer See entstehen.

Der Senat argumentiert, dass in den angrenzenden Innenstadtvierteln Wohnungen fehlen. Die Bürgerinitiative befürchtet aber, dass der einmalige weite Charakter des Geländes verloren geht. Der Senat hält dagegen, dass immer noch eine Fläche frei bleibe, die mit 230 Hektar so groß sei wie der Tiergarten, der größte Park der Stadt. Mit dem erfolgreichen Volksbegehren sind die Signale nun erst einmal auf Stopp gesetzt. Grüne, Linke und CDU sind für ein Bau-Moratorium. Parallel zur Europawahl am 25. Mai soll dann der Volksentscheid stattfinden, für dessen Erfolg die Aussichten nicht schlecht stehen.

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