Berliner Koalition steht ein heißer Herbst bevor

Berlin/Hof. Das wird ein heißer Herbst für die Koalition: Wehrpflicht, Gesundheitsreform, Energiepolitik, Sparpaket, Union und FDP wollen jetzt ihre großen Reformvorhaben umsetzen. Schiedlich ging man in die Sommerpause, friedlich ist man angeblich zurückgekehrt. Doch wie lange hält die neue Eintracht? Der Blick richtet sich dabei vor allem auch auf die CSU

Berlin/Hof. Das wird ein heißer Herbst für die Koalition: Wehrpflicht, Gesundheitsreform, Energiepolitik, Sparpaket, Union und FDP wollen jetzt ihre großen Reformvorhaben umsetzen. Schiedlich ging man in die Sommerpause, friedlich ist man angeblich zurückgekehrt. Doch wie lange hält die neue Eintracht? Der Blick richtet sich dabei vor allem auch auf die CSU. Während die Landesgruppe in Berlin ein "Stabilitätsanker in dieser Koalition" sein will, so deren Chef Hans-Peter Friedrich (Foto: dpa), lauern die möglichen Störenfriede in München. Die Berliner wollen nun versuchen, ihre Parteifreunde dort möglichst zu bändigen. Hans-Peter Friedrich ist der Mann für die Harmonie, für die sachliche Herangehensweise. Wenn es nach dem Oberfranken gehen würde, wäre der Weg für die schwarz-gelbe Koalition aus dem Meinungstief ganz einfach: "Klarer Kurs, klare Linie", sagt der CSU-Statthalter während seiner dreitägigen Sommerreise durch seinen bayerischen Wahlkreis. In Hof und Umgebung holt sich Friedrich die nötige Erdung für den hektischen Berliner Betrieb. Doch ob das ausreichen wird? An Gemeinsamkeiten hat es der vielstimmigen Koalition bisher deutlich gemangelt. Und ausgerechnet bei den Christsozialen stehen sich offenkundig zwei Lager gegenüber: hier die Pragmatiker, dort die, die sich möglichst auf Kosten der Koalition im Bund profilieren wollen. Friedrich, die besonnene Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner und der forsche Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg personifizieren die klare Linie, die bayerischen Landesminister Markus Söder (Gesundheit), Christine Haderthauer (Soziales) und der CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt sind Anhänger des Prinzips Attacke. Und über ihnen schwebt der Parteichef Horst Seehofer, der zuletzt zwei Wochen in seinem Ferienhaus in Schamhaupten weitgehend abgetaucht war, um Kraft zu tanken. Er jagt seine Truppe gerne auf die Bäume, und die Landesgruppe muss sie dann um des lieben Koalitionsfriedens im Bund wieder hinunterholen. Je nachdem, welchen Plan Seehofer hegt, könnte es ein heißer schwarz-gelber Herbst werden. Auch für Bundeskanzlerin Angela Merkel. has

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