Berliner Historiker plädiert für islamischen Feiertag in Deutschland

Düsseldorf · Der Historiker Michael Borgolte hat als Konsequenz aus der Flüchtlingskrise einen muslimischen Feiertag in Deutschland angeregt: "Ich könnte mir vorstellen, dass man, wenn der Anspruch der muslimischen Mitbürger auf Partizipation zunimmt, etwa das muslimische Zuckerfest als gesetzlichen Feiertag einführt", sagte Borgolte der "Rheinischen Post".

Das Zuckerfest beendet den Fastenmonat Ramadan. Ein solcher Feiertag könne das Bewusstsein grundsätzlich ändern, fügte Borgolte hinzu. Er lehrt an der Berliner Humboldt-Universität Mittlere Geschichte und forscht dort vor allem zur Völkerwanderungszeit. Die Verwendung des Begriffs Völkerwanderung in der Flüchtlingsdebatte kritisierte Borgolte. In Deutschland gebe es eine panische Angst vor dem Verlust von Kultur und Selbstbestimmung sowie davor, "einen Prozess nicht mehr beherrschen zu können". Da erscheine der Nationalstaat vielen als eine Sicherung gegen das Chaos. "Dabei war die Völkerwanderung größtenteils gar kein chaotischer Vorgang", so der Historiker .

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