Berlin bereitet Bundeswehr auf mehr internationale Einsätze vor

Strausberg. Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) erwartet eine Zunahme der Bundeswehr-Einsätze im Ausland. "Als starkes Mitglied der internationalen Gemeinschaft wird Deutschland künftig eher häufiger gefragt werden, wenn es darum geht, Verantwortung zu übernehmen - auch militärisch", sagte er gestern bei einer Bundeswehr-Tagung

Strausberg. Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) erwartet eine Zunahme der Bundeswehr-Einsätze im Ausland. "Als starkes Mitglied der internationalen Gemeinschaft wird Deutschland künftig eher häufiger gefragt werden, wenn es darum geht, Verantwortung zu übernehmen - auch militärisch", sagte er gestern bei einer Bundeswehr-Tagung. Als vereintes Land mit einer der größten Volkswirtschaften habe Deutschland Verantwortung für Sicherheit und Stabilität in der Welt. "Wir werden gefragt, unser Einfluss ist erwünscht und anerkannt", so der Minister. Die Bundeswehr müsse dann schnell einsatzbereit sein.De Maizière warb bei den Soldaten um Verständnis für die teils schmerzhaften Einschnitte durch die Bundeswehr-Reform. Verbesserungen versprach er bei der Vereinbarkeit von Dienst und Familie, der Nachbereitung von Einsätzen und der Hilfe für traumatisierte Soldaten. Kanzlerin Angela Merkel betonte in ihrer Rede vor den Offizieren, die Soldatinnen und Soldaten hätten "für ihren Dienst Anerkennung verdient". Die Belastungen seien sehr hoch, und die Herausforderungen für die Bundeswehr würden nicht weniger.

Merkel erklärte zugleich die grundsätzliche Bereitschaft Deutschlands, sich an einer Ausbildungs- und Unterstützungsmission der EU für die Regierung im westafrikanischen Mali zu beteiligen. Das Land steht nach der Eroberung des Nordens durch radikale Islamisten vor der Spaltung. Malis Militär brauche Unterstützung, so Merkel. Die EU könnte Ausbilder und logistische Unterstützung zur Verfügung stellen. Die Vorbereitungen dafür laufen bereits. Die Mali-Mission könnte aus Sicht der Kanzlerin modellhaft für künftige Einsätze von Nato und EU stehen. Aufstrebende regionale Mächte und Organisationen sollten verstärkt mit Rüstungsgütern und militärischer Ausbildungshilfe unterstützt werden, sagte Merkel. Zuletzt war die Bundesregierung immer wieder wegen angeblich geplanter Waffen-Exporte in Länder außerhalb der Nato in die Kritik geraten. dpa/dapd

Foto: dpa

Foto: dpa

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort