Bayern will strengere Regeln für Flüchtlinge aus dem Kosovo

München · Bayern will einen härteren Umgang mit Asylbewerbern aus dem Kosovo durchsetzen. Der Missbrauch des Asylrechts durch Kosovaren sei skandalös, sagte Innenminister Joachim Herrmann (CSU ) gestern in der Kabinettssitzung.

Derzeit verließen täglich tausend Kosovaren ihr Land, um nach Deutschland zu gelangen. "Dieser Praxis gilt es, einen Riegel vorzuschieben. Die kosovarischen Asylbewerber müssen bereits an der ungarischen Grenze gestoppt, registriert und nach Hause geschickt werden", forderte Herrmann. Die Zahl der Asylbewerber aus dem Kosovo steige laut Herrmann stark: Im Dezember 2013 hätten noch 304 Kosovaren in Deutschland Asyl beantragt, ein Jahr später bereits 1461. Im Dezember 2014 habe das Kosovo bereits an dritter Stelle der Hauptherkunftsländer gestanden. Anfang Februar hätten sich 8000 Kosovaren auf dem Weg nach Deutschland befunden. Das Kabinett sprach sich aus, das Kosovo und Albanien als sichere Herkunftsländer einzustufen. Dazu soll Herrmann eine Bundesratsinitiative vorlegen. Sozialministerin Emilia Müller (CSU ) wurde beauftragt, Asylbewerbern aus den Ländern soweit möglich Sach- statt Geldleistungen zu gewähren.

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