Bayern gibt nach Terror-Alarm Entwarnung

München/Berlin · Der massive Terror-Alarm in München hat Deutschland in der Silvesternacht aufgeschreckt. Bayerns Polizei fahndet jetzt nach Verdächtigen aus Syrien und dem Irak, sieht aber keine akute Gefahr mehr.

Nach der Münchner Anschlagswarnung aus der Silvesternacht hat die Polizei noch keine Erkenntnisse über mögliche Attentatspläne gewonnen. Die Hinweise darauf hätten sich nicht konkretisiert, sagte gestern Polizeipräsident Hubertus Andrä. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU ) gab am Nachmittag Entwarnung. Es bestehe keine konkrete Anschlagsgefahr mehr, sagte er. Die Sicherheitslage habe sich "wieder etwas entspannt" und sei jetzt nicht viel anders als vor der Terror-Warnung.

Herrmann verteidigte zugleich das Vorgehen in der Silvesternacht. Die Hinweise auf mögliche Anschläge seien sehr konkret gewesen, man habe sehr kurzfristig entscheiden müssen. "Wir kamen gemeinsam zu dem Ergebnis, das kann nicht einfach ignoriert werden", sagte er. An der Überprüfung der potenziellen Attentäter , die aus Syrien und dem Irak stammen sollen, werde mit Hochdruck gearbeitet. Auch am Neujahrstag waren in München 100 zusätzliche Polizisten im Streifendienst.

Nach Warnungen des französischen Geheimdienstes hatten die Behörden in der Nacht mit schwer bewaffneten Einsatzkräften den Münchner Hauptbahnhof sowie den Bahnhof im Stadtteil Pasing evakuiert. Dort sollten demnach möglicherweise Anschläge verübt werden. Die erste Information war den Sicherheitsbehörden bereits vor Weihnachten bekannt, wurde aber zunächst für unwahrscheinlich gehalten. Danach hätten sich die Hinweise verdichtet. Andrä sagte, zu etwa der Hälfte der fünf bis sieben angeblichen Attentäter habe man Namen und Daten erhalten. Bislang sei aber nicht einmal klar, ob diese Menschen überhaupt existieren.

Bundesinnenminister Thomas de Maizière rechtfertigte das Vorgehen. "Die bayerischen Behörden haben mit Unterstützung der Bundespolizei umsichtig, besonnen und entschlossen gehandelt", erklärte der CDU-Politiker. Es sei eine Entscheidung in die Ungewissheit hinein. Deshalb sei es falsch, von einem Fehlalarm zu sprechen. Auch die Gewerkschaft der Polizei nannte die Maßnahmen "absolut gerechtfertigt". > e und Meinung, siehe

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