Weniger Gewalt in Afghanistan Trump sieht keine Verstöße gegen USA-Taliban-Deal

Kabul/Washington · US-Präsident Donald Trump sieht bislang keine Verstöße gegen eine Vereinbarung mit den Taliban über eine Verringerung der Gewalt in Afghanistan. Sollte sich dies in den kommenden Tagen fortsetzen, wolle er ein Abkommen mit der militant-islamistischen Gruppe unterzeichnen, sagte Trump am Sonntag.

„Ich denke, es wird funktionieren.“ Nach dem Beginn einer siebentägigen Phase reduzierter Gewalt am Samstag erlebte das Krisenland ein vergleichsweise ruhiges Wochenende.

Die USA sehen die „Reduzierung der Gewalt“ als Test dafür an, ob die Taliban ihre Kämpfer kontrollieren können. Sollte eine Woche lang wirklich weniger Gewalt herrschen, wollen die USA und die Taliban das umfassendere Abkommen unterzeichnen. Es soll einen Zeitplan für den Abzug von US-Truppen sowie Garantien der Taliban beinhalten, dass Afghanistan kein Rückzugsort für Terroristen wird. Das Abkommen soll auch den Anstoß geben für inner­afghanische Verhandlungen – die eigentlichen Friedensgespräche.

In der Provinz Kandahar kam es am Sonntag zu zwei Angriffen auf Sicherheitskräfte, wie der Sprecher des Gouverneurs sagte. Opfer habe es nicht gegeben. Am Samstag wurden Behördenvertretern zufolge in mindestens drei Provinzen des Landes kleinere Angriffe auf Kontrollposten verübt, die den Taliban zugeschrieben wurden. In der Provinz Balkh im Norden des Landes kamen fünf Sicherheitskräfte ums Leben.

Die Taliban hatten ihre Kämpfer in einer am Freitagabend veröffentlichten Erklärung aufgefordert, sich an den sieben Tagen strikt an ein ihnen auferlegtes „Programm“ zu halten. Zudem sollten sie sich nur auf „Selbstverteidigung bei Verstößen“ der anderen Seite vorbereiten. Im Gegenzug dürften die USA ihre Einsätze und Luftangriffe gegen die Taliban reduzieren oder gar stoppen.

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