Nach Drohnenangriffen USA sichern Saudi-Arabien Ölreserven zu

Washington · Nach den Drohnenangriffen auf die größte Ölraffinerie in Saudi-Arabien sind die USA im Fall von Engpässen zur Freigabe von Ölreserven bereit. Damit könne etwaigen Störungen der Ölmärkte entgegengewirkt werden, teilte die Sprecherin des US-Energieministeriums, Shaylyn Hynes, am Sonntag mit.

 Hat Saudi-Arabien seine Unterstützung zugesagt: US-Präsident Donald Trump.

Hat Saudi-Arabien seine Unterstützung zugesagt: US-Präsident Donald Trump.

Foto: dpa/Sebastian Scheiner

Das Weiße Haus teilte mit, US-Präsident Donald Donald Trump habe dem saudischen Kronprinzen Mohammad Bin Salman am Telefon „seine Unterstützung für Saudi-Arabiens Selbstverteidigung“ angeboten. Die strategischen Ölreserven der USA umfassen nach Ministeriumsangaben 630 Millionen Barrel. Saudi-Arabien produzierte nach Angaben der OPEC im vergangenen Monat rund 9,8 Millionen Barrel Öl pro Tag. Energieminister Rick Perry habe die Führung seines Ministeriums angewiesen, in dieser Hinsicht mit der Internationalen Energieagentur (IEA) in Paris zusammenzuarbeiten.

Auf Unterstützung könnten die Saudis noch öfter angewiesen sein: Die Huthi-Rebellen haben das Königreich im Visier. In den vergangenen Monaten haben sie sich zu mehreren Drohnenangriffen auf Ziele im Nachbarland bekannt. Bereits seit längerem beobachten internationale Experten den Einsatz unbemannter Flugzeuge durch die Huthis.

Im Gegensatz zu handelsüblichen Drohnen, die beispielsweise die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien und im Irak eingesetzt hatte, wurden in der Vergangenheit bei den Huthis vor allem Drohnen vom Typ „Kasef-1“ festgestellt. Diese sind nach einem Bericht einer UN-Expertenkommission identisch mit Drohnen, die auch im Iran produziert werden.

Dieser Drohnen-Typ hat eine Spannweite von rund drei Metern und kann mit einem 30 bis 45 Kilogramm schweren Sprengsatz bestückt werden. Die Reichweite beträgt rund 150 Kilometer. Im Juli dieses Jahres stellten die Huthis neue Drohnentypen der Öffentlichkeit vor. Experten gehen davon aus, dass diese eine Reichweite von bis zu 1000 Kilometern haben könnten.

Experten sehen eine stärkere Nutzung von unbemannten Drohnen durch nicht-staatliche Akteure. Der Einsatz von Drohnen sei eine effektive Möglichkeit, mit günstiger Ausrüstung relativ präzise Angriffe auszuführen.

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