Weitere Drohgebärden USA reagieren auf Provokationen mit Raketentests

Seoul/Washington · (dpa) Einen Tag nach dem ersten Test einer Interkontinental-Rakete durch Nordkorea haben die USA militärischer Stärke demonstriert und weitere Sanktionen gegen den isolierten Staat angedroht. Als Warnung an den Machthaber Kim Jong Un hielten die Streitkräfte der USA und Südkoreas gestern eine gemeinsame Raketenübung ab. Auch beantragten die USA eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats in New York. Die Führung in Pjöngjang drohte den USA mit weiteren Waffentests. Nordkorea werde niemals auf Atomwaffen verzichten, hieß es.

Die amerikanisch-südkoreanische Raketenübung war mit einer deutlichen Warnung an Nordkorea verbunden. „Selbstbeschränkung (...) ist alles, was einen Waffenstillstand vom Krieg trennt“, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung der alliierten Streitkräfte. Eine solche Haltung könne sich schnell ändern, sagte der Befehlshaber der US-Streitkräfte Korea (USFK), Vincent Brooks. Es sei ein großer Fehler, anders darüber zu denken. Bei dem Manöver wurden nach amerikanischen Angaben ein taktisches Raketensystem des US-Heeres und südkoreanische Kurzstreckenraketen des Typs Hyunmoo-2 eingesetzt. Die Raketen seien von der südkoreanischen Ostküste in Richtung Meer gefeuert worden.

US-Präsident Donald Trump kritisierte unterdessen China und dessen Handelsbeziehungen zu Nordkorea. „Der Handel zwischen China und Nordkorea ist im ersten Quartal um fast 40 Prozent gewachsen. So viel dazu, dass China mit uns zusammenarbeitet – aber wir mussten es auf einen Versuch ankommen lassen!“, schrieb er im Kurznachrichtendienst Twitter. Der Republikaner setzte in der Krise zuletzt verstärkt auf diplomatischen Druck aus Peking. Die USA gehen davon aus, dass die Regierung von Präsident Xi Jinping großen Einfluss auf Nordkorea hat, auch weil rund 80 Prozent des nordkoreanischen Außenhandels über China laufen.

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