US-Präsident Trump Zu früh getönt

Eine Entlastung sieht anders aus. So laut US-Präsident Donald Trump in die Welt tönte, dass ihn Sonderermittler Robert Mueller in allen Punkten rehabilitiert habe, so falsch lag er damit, wenn man genauer hinschaut.

 Herrmann Frank

Herrmann Frank

Foto: SZ/Robby Lorenz

Seit sich auf über vierhundert Seiten nachlesen lässt, was der Sonderermittler an Fakten zusammentrug, ist das Publikum nicht mehr angewiesen auf dürre Zusammenfassungen, wie sie Trumps Justizminister William Barr vorab präsentierte. Was sich aus der Lektüre ergibt, ist ein Bild, das sich in seinen Schattierungen deutlich unterscheidet von der Schwarz-Weiß-Propaganda der Regierung.

Detail für Detail listet Mueller auf, wie der Präsident maßgebliche Berater anwies, das Justizressort unter Druck zu setzen und dem Chef des Ermittlerteams schon nach kürzester Zeit den Stuhl vor die Tür zu setzen. Deckte die Presse das eine oder andere auf, sollten sie in seinem Namen lügen, sodass er einmal mehr über die „Fake-News-Medien“ herziehen konnte. Allen gegenteiligen Behauptungen zum Trotz hat Trump alles in die Waagschale geworfen, um Muellers Recherchen abzuwürgen. Warum dies keine Justizbehinderung sein soll, wird der Justizminister dem Parlament noch einmal erklären müssen.

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