Kommentar Trumps Feindbilder

Niemand ist vor Donald Trumps Wut sicher. Dass der US-Präsident jetzt erst einmal die Beiträge an die Welt-Gesundheitsorganisation WHO gestoppt hat, weil er der UN-Behörde eine Mitschuld an den Pandemie-Toten in den USA gibt, ist weder klug noch rational begründbar.

Kommentar: Trumps   Feindbilder
Foto: SZ/Robby Lorenz

Sicher: Die Führung der WHO scheint, was ihre Aussagen angeht, China extrem wohlwollend gegenüber zu stehen. Und viele Angaben aus Peking nach den ersten Virusfällen wurden schlichtweg übernommen. Doch warum mitten in einer globalen Mega-Krise finanzielle Zuwendungen an diese wichtige Organisation stoppen, wenn die eigentlichen Sünder in China sitzen, wo beispielsweise „Whistleblower“ zur Entstehung der Pandemie zum Schweigen gebracht werden? Das hängt auch damit zusammen, dass Trump im Wahljahr eifrig bemüht ist, Feindbilder aufrecht zu erhalten. So gerne er gegen die verhaßten Medien polemisiert, so sehr ist ihm alles, was mit der UN zu tun hat, stets eine willkommene Zielscheibe gewesen. Nun heißt der Feind erst einmal WHO – gegen alle Logik.

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