USA Trump greift in Prozess gegen Ex-Berater Stone ein

Washington · US-Präsident Donald Trump hat sich in den Prozess gegen seinen früheren Vertrauten Roger Stone eingeschaltet und damit einen Eklat ausgelöst. Vier Staatsanwälte erklärten am Mittwoch ihren Rücktritt von dem Fall, nachdem das Justizministerium in einem ungewöhnlichen Schritt ihre Strafempfehlung für Stone geändert hatte.

 US-Präsident Donald Trump sorgte erneut für einen Eklat.

US-Präsident Donald Trump sorgte erneut für einen Eklat.

Foto: dpa/Manuel Balce Ceneta

Dies warf Fragen nach einer Einflussnahme Trumps auf, der die ursprüngliche Forderung nach bis zu neun Jahren Gefängnis für seinen Ex-Berater per Tweet als „sehr schrecklich und unfair“ kritisiert hatte. Das Justizministerium betonte am Dienstag, die Entscheidung für eine Abmilderung der Strafempfehlung für Stone sei bereits am Montagabend gefallen – also vor Trumps Tweet. Dennoch werteten Beobachter den Abgang der vier Juristen, die das gesamte Prozessteam im Fall Stone stellten, als ungewöhnlich. Das Justizministerium soll in strafrechtlichen Ermittlungen unabhängig vom Weißen Haus agieren.

Doch Ressortchef William Barr hat sich wiederholt als treuer Verbündeter Trumps erwiesen und den Präsidenten selbst da vom Vorwurf der Justizbehinderung freigesprochen, als Sonderermittler Mueller dies ausdrücklich nahelegte. Barr erklärte, die Russlandermittlungen zum Verdacht russischer Einflussnahmen auf den US-Wahlkampf 2016 seien auf ein „falsches Narrativ“ gestützt worden. Gegen Stone war in sieben Fällen Anklage erhoben worden wegen Falschaussage gegenüber dem Kongress, Zeugenbeeinflussung und Behinderung von Untersuchungen im Repräsentantenhaus zur Frage, ob Trumps Wahlkampfteam sich zum Zweck der Einflussnahme auf die US-Wahl 2016 gezielt mit Russland absprach. Im November wurde Stone für schuldig befunden, kommende Woche soll das Urteil fallen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort