Lesbos Tödlicher Brand in Flüchtlingslager von Moria

Athen · Im größten und völlig überfüllten Flüchtlingslager Griechenlands – im Camp Moria auf der Insel Lesbos – ist am Montag ein sechsjähriges Kind bei einem Großbrand ums Leben gekommen. Die Feuerwehr gehe von einem Unfall aus, nicht von Brandstiftung, hieß es aus Kreisen der Feuerwehrzentrale in Athen.

Die Einsatzkräfte hatten Schwierigkeiten, den Brandherd zu erreichen, weil die Containerwohnungen im Camp dicht aneinandergebaut sind.

In und um das Lager leben gut 19 000 Menschen. In den restlos überfüllten Lagern der Inseln Lesbos, Chios, Samos, Leros und Kos im Osten der Ägäis kommt es immer wieder zu Bränden, etwa durch offene Kochfeuerstellen.

Hilfsorganisationen fürchten indes, dass das Coronavirus Moria erreichen wird. Es sei nur noch eine Frage der Zeit, sagte Dimitris Patestos, der ärztliche Koordinator der Organisation Ärzte der Welt auf Lesbos. Die Menschen in dem Lager leben unter hygienisch inakzeptablen Zuständen dicht beieinander. Bei einem Ausbruch der Epidemie werde es „unkontrollierbare Zustände geben“, warnte Patestos.

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