Spanien Sánchez hofft nach erster Schlappe auf Erfolg im Parlament

Madrid · Spaniens geschäftsführender Ministerpräsident Pedro Sánchez ist bei der ersten Parlamentsabstimmung über seine Wahl zum Regierungschef erwartungsgemäß gescheitert. Bei dem Votum am Sonntag war eine absolute Mehrheit von 176 Stimmen erforderlich – der Sozialist erhielt aber nur 166 Ja-Stimmen.

 Spaniens geschäftsführender Premier Sánchez verfehlte am Sonntag im Parlament die nötige absolute Mehrheit.

Spaniens geschäftsführender Premier Sánchez verfehlte am Sonntag im Parlament die nötige absolute Mehrheit.

Foto: AP/Andrea Comas

165 Abgeordnete votierten gegen ihn, 18 enthielten sich, einer fehlte krankheitsbedingt. Laut Verfassung wird nun genau 48 Stunden später, also am Dienstag, eine zweite Abstimmung stattfinden. Dann genügt eine einfache Mehrheit.

Aller Voraussicht nach wird sich Sánchez dabei durchsetzen, auch wenn er nur über einen hauchdünnen Vorsprung von zwei Stimmen verfügt. Er muss darauf hoffen, dass sich alle seine Unterstützer im Parlament einfinden und kein weiterer krank wird – sonst droht doch noch eine Schlappe. Geht die knappe Kalkulation auf, hätte Spanien nach zwei Neuwahlen im April und November 2019 erstmals wieder eine reguläre Regierung. Es wäre zudem die erste Koalitionsregierung in der neueren Geschichte des Landes: Sánchez hat eine Vereinbarung mit dem linken Bündnis Unidas Podemos getroffen, mit dem seine Sozialistische Arbeiterpartei künftig regieren will – trotz Differenzen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort