Kommentar Putin gerät unter Druck

Seit Wochen blicken Oppositionelle in Russland mit wachsender Hoffnung ins benachbarte Belarus. Die Massenproteste gegen Diktator Lukaschenko geben auch den Gegnern von Kremlchef Wladimir Putin Auftrieb.

 Ulrich Krökel

Ulrich Krökel

Foto: SZ/Robby Lorenz

Selbst der Giftanschlag auf Alexej Nawalny hat daran nichts geändert. Im Gegenteil: Manche Kommentatoren sehen in dem Mordversuch sogar ein Zeichen von Schwäche und prophezeien, dass Lukaschenkos Gegenwart Putins Zukunft vorwegnehme. Dass daran etwas Wahres sein könnte, zeigen die seit Juli anhaltenden Proteste gegen die Moskauer Willkürherrschaft im fernöstlichen Chabarowsk. Nach den Regionalwahlen am Sonntag könnte sich die Lage auch in Sibirien weiter zuspitzen. Doch selbst wenn sich die Gemüter bald wieder beruhigen sollten, wird man sich im Kreml ab sofort genau überlegen, wie man mit dem wachsenden Unmut umgeht. Denn bei der nächsten Präsidentenwahl 2024 wäre Putin fast genau so lange im Amt, wie es Lukaschenko schon ist.

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