Polizei nimmt 450 Demonstranten fest Gewaltsame Proteste in Ecuador gehen weiter

Berlin/Quito · In Ecuador hat sich die politische Krise weiter zugespitzt. Auch am Dienstag blockierten Demonstranten wichtige Zufahrtsstraßen in der Hauptstadt Quito, wie die Tageszeitung El Comercio berichtet. Es kam zu gewaltsamen Auseinandersetzungen mit der Polizei.

Nach Polizeiangaben wurden mehr als 450 Demonstranten festgenommen. Die Proteste haben sich an den Plänen der Regierung entzündet, Subventionen auf Benzin und Diesel zu streichen.

Ecuadors Präsident Lenín Moreno warf seinem Vorgänger Rafael Correa und Venezuelas Staatschef Nicolás Maduro vor, einen Staatsstreich gegen ihn zu planen. Ein Deutschlandbesuch von Dienstag bis Donnerstag, bei dem ein Treffen mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) geplant war, sagte Moreno ab. Wegen der Proteste hat Moreno die Regierung von Quito nach Guayaquil in den Westen des Landes verlegt. Es gilt ein Ausnahmezustand für die Dauer von 60 Tagen.

Das Militär patrouillierte am Dienstag auf zentralen Plätzen in Quito. Das Kongressgebäude war Medienberichten zufolge von Demonstranten umzingelt. Alle staatlichen Schulen blieben geschlossen, der öffentliche Nahverkehr kam zum Erliegen. Moreno betonte, dass er die Streichung der Subventionen auf Benzin und Diesel nicht rückgängig machen werde. Sie sind Teil eines ökonomischen Reformpakets, mit dem die Regierung gegen die Wirtschaftskrise angehen will.

In der Provinz Bolívar im Westen des Landes wurden staatliche Ölfelder angezündet. Für Mittwoch haben indigene Gruppen zu einem Generalstreik aufgerufen.

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