Wegen Militärmanöver Nordkorea schießt erneut Raketen in die Luft

Seoul · Nordkorea setzt die Präsentation seines Waffenarsenals fort. Am Dienstag feuerte das Land mutmaßlich zwei ballistische Kurzstreckenraketen ab und kritisierte die gemeinsamen Militärmanöver der USA und Südkoreas.

Diese Übungen hatten am Montag begonnen, was vom nordkoreanischen Außenministerium scharf verurteilt wurde. Nordkorea versteht die Militärmanöver als Übung einer Invasion des Landes. Sie nötigten Pjöngjang dazu, „mächtige physische Mittel zu entwickeln, zu testen und einzusetzen, die für die nationale Verteidigung essenziell sind“, hieß es in der Mitteilung des Außenministeriums. Ein Sprecher sagte, Nordkorea sei zwar weiter für einen Dialog, könne jedoch einen „neuen Weg“ einschlagen, wenn die Bündnispartner ihre Position nicht änderten.

Experten sagen, das Herunterspielen der Waffentests durch US-Präsident Donald Trump habe dem Land mehr Möglichkeiten gegeben, seine militärischen Fähigkeiten zu testen. Strategisch erlauben die Tests Nordkorea eine stärkere Position in den Verhandlungen zum Atomkonflikt, die möglicherweise nach den Manövern später in diesem Monat wieder aufgenommen werden.

Der südkoreanische Generalstab meldete, die zwei nun abgefeuerten Geschosse seien über Land – von Nordkoreas Westküste an die Ostküste – geflogen und dann im Meer eingeschlagen. Die Tests widersprächen dem Geist einer Militärvereinbarung, die Pjöngjang und Seoul 2018 getroffen hätten, sagte eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums. Damals hatten die Länder sich geeinigt, gegenseitige Bedrohungen zu reduzieren. Südkorea und die USA schraubten das Ausmaß ihrer Militär­übungen seit dem ersten Gipfel zwischen den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un und US-Präsident Donald Trump im Juni 2018 in Singapur zurück, um Raum für diplomatische Gespräche zu schaffen.

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