Krieg in der Ukraine Wie sich Kriegsrhetorik in der Gesellschaft verbreitet – und wieso das problematisch sein kann

Berlin · „Heroisch“, „tapfer“, „unbeugsam“ – der Ukraine-Krieg militarisiert das gesprochene Wort der Gesellschaft. Politologe Karl-Rudolf Korte ruft zur „Sprachwachheit“ auf.

 Aussagen wie „Nato close our sky“ („Nato, schließt unseren Himmel“), hier auf dem Schild einer ukrainischen Demonstrantin in Hamburg zu lesen, wirken laut Sprachexperten verharmlosend – fordern sie doch letztlich zu einem Kriegseintritt der Nato auf. 

Aussagen wie „Nato close our sky“ („Nato, schließt unseren Himmel“), hier auf dem Schild einer ukrainischen Demonstrantin in Hamburg zu lesen, wirken laut Sprachexperten verharmlosend – fordern sie doch letztlich zu einem Kriegseintritt der Nato auf. 

Foto: dpa/Georg Wendt

In der vergangenen Woche rutschte Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht ein Satz heraus, den man schon sehr lange nicht mehr von einem deutschen Regierungsmitglied gehört hatte. Von Heute-Journal-Moderator Christian Sievers danach gefragt, warum die Bundesregierung bei den deutschen Waffenlieferungen an die Ukraine so zögerlich kommuniziere, erwiderte die SPD-Politikerin: „Der Feind hört mit!“ Ohne dass es ihr in diesem Moment bewusst gewesen sein dürfte, hatte sie damit eine bekannte Nazi-Parole aus dem Zweiten Weltkrieg wiedergegeben.