Krieg in der Ukraine Wie sich Kriegsrhetorik in der Gesellschaft verbreitet – und wieso das problematisch sein kann
Berlin · „Heroisch“, „tapfer“, „unbeugsam“ – der Ukraine-Krieg militarisiert das gesprochene Wort der Gesellschaft. Politologe Karl-Rudolf Korte ruft zur „Sprachwachheit“ auf.
25.05.2022
, 17:29 Uhr
In der vergangenen Woche rutschte Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht ein Satz heraus, den man schon sehr lange nicht mehr von einem deutschen Regierungsmitglied gehört hatte. Von Heute-Journal-Moderator Christian Sievers danach gefragt, warum die Bundesregierung bei den deutschen Waffenlieferungen an die Ukraine so zögerlich kommuniziere, erwiderte die SPD-Politikerin: „Der Feind hört mit!“ Ohne dass es ihr in diesem Moment bewusst gewesen sein dürfte, hatte sie damit eine bekannte Nazi-Parole aus dem Zweiten Weltkrieg wiedergegeben.