Kommentar Realismus oder Revolution

Die nächsten Etappen des Kandidaten-Rennens werden ganz im Zeichen eines Duells stehen, das die Demokratische Partei an den Rand der Spaltung treiben könnte. Joe Biden, schon deshalb der Gewinner des „Super Tuesday“, weil ihm nach einem enttäuschenden Start ein glänzendes Comeback gelang, symbolisiert die Rückkehr zur alten Ordnung, wie sie vor Trumps Rebellion bestand.

 Herrmann Frank

Herrmann Frank

Foto: SZ/Robby Lorenz

Für Anstand in der Rhetorik. Für eine Außenpolitik, die traditionelle Allianzen nicht infrage stellt. Und, dies ist der Kern: für Reformen, die im Grunde nur Trippelschritte nach vorn bedeuten, die aber dafür eine Chance haben, vom Kongress verabschiedet zu werden. Von einem Parlament, aus dem die Konservativen ja nicht einfach verschwinden. „Realismus statt Revolution“ lautet die Parole des ehemaligen Vizepräsidenten. Während Biden für die Rückkehr zum Status quo vor Trump steht, steht sein Rivale für radikale Eingriffe. Realismus oder Revolution: So simpel das klingt, es dürfte den weiteren Verlauf des Tauziehens zwischen Biden und Sanders bestimmen.

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