Kommentar: Putin kritisiert Merkels Flüchtlingspolitik Brüder im Geiste

Donald Trump hat sich seinen Ruf als großer Kritiker von Angela Merkel hartnäckig erarbeitet. Beim G-20-Gipfel in Osaka wurde aus dem stänkernden ein flötender Trump: Jetzt ist Merkel zur Abwechslung eine „fantastische Person“.

Kommentar: Putin kritisiert Merkels Flüchtlingspolitik
Foto: SZ/Lorenz, Robby

Vielleicht lag die Charme-Offensive des US-Präsidenten daran, dass zu dem Zeitpunkt schon Wladimir Putin in die Rolle des Bösewichts geschlüpft war. In einem Interview nannte er den Entschluss der Kanzlerin aus dem Jahr 2015, die deutschen Grenzen für Flüchtlinge zu öffnen, undiplomatisch einen „Kardinalfehler“.

Dabei hat der russische Präsident mit seinem militärischen Eingreifen in den Syrien-Konflikt und der massiven Unterstützung für Diktator Assad durchaus eine Mitverantwortung, dass es zu den großen Flüchtlingsströmen überhaupt gekommen ist. Immerhin weiß man jetzt, was Putin am liebsten mit ihnen gemacht hätte. Denn er lobte ausdrücklich Trumps unmenschliches Vorgehen gegen Migranten an der südlichen Grenze der USA. Zwei Brüder im Geiste. Gerade in der Flüchtlingsfrage muss sich Merkel von ihnen keinen Nachhilfeunterricht erteilen lassen.

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