Urheberrechtsrichtlinie entstanden Niederlage für die Netz-Giganten

Der Versuch der Internet-Giganten, eine für sie unbequeme Regelung zu stoppen, indem sie ihre Meinungsmacht dreist einsetzen, ist zum Glück gescheitert. Ohne Deutschlands Stimme wäre das Projekt, das Milliarden-Geschäft mit dem Urheberrechts-Missbrauch zu beenden, lange vertagt worden.

 Ulrich Brenner

Ulrich Brenner

Foto: SZ/Robby Lorenz

Sicher: Die Forderung, beim Schutz geistigen Eigentums die freie Kommunikation zu bewahren, ist richtig. Doch die schweren Geschütze von Youtube und Co., die ihre Gemeinde aufhetzten, als drohte politische Zensur, mussten stutzig machen. Hier ging es ums Geschäft. Die Unternehmen filtern schon fleißig, auch um eigene – nicht immer nachvollziehbare – Standards durchzusetzen. Jetzt werden sie gezwungen, die Rechte Millionen Kreativer zu wahren. Das wird teuer, das wird technisch und personell aufwendig. Aber die Richtlinie zielt auf die Großen. Die haben ein massives Interesse, als Plattform durch leichten Upload attraktiv zu bleiben und das Geschäft nicht der kleineren Konkurrenz zu überlassen, für die weniger strenge Regeln gelten sollen. Keine Sorge: Bei der Lösung werden Youtube und Co. sehr kreativ sein – wo sie sonst mit der Kreativität anderer Geld machen.

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