Kommentar Überraschend richtig

Friedensnobelpreis für das Welternährungsprogramm – das mag viele überrascht haben, nicht zuletzt die Helfer selbst. Die Organisation der Uno kämpft seit Jahrzehnten unermüdlich gegen das fatale Zusammenspiel von Hunger und Krieg – und stets am Rande der Weltöffentlichkeit.

 Frauke Scholl

Frauke Scholl

Foto: SZ/Robby Lorenz

Dass das Nobelkomitee sie nun in den Fokus rückt und als Streiter für den Frieden ehrt, ist richtig – so kurz die Aufmerksamkeit auch anhalten mag. Dass Oslo die Mächtigen der Welt gleichsam mahnt, die Arbeit der Preisträgerin endlich überflüssig zu machen, ist noch richtiger.

Denn der Preis ist ein Signal, das andere hören müssen. Dem internationalen Applaus aus der Politik muss Handeln folgen, gegen Hunger und Krieg. Damit ist die Vergabe diesmal vielleicht noch mehr als sonst auch ein Akt des Idealismus. Ein Appell für eine bessere Welt, wie sie Nobel wollte. Ein anderer Kandidat – die Weltgesundheitsorganisation, Greta Thunberg, der US-Präsident – hätte vielleicht mehr Mut bedeutet, mehr aufgerüttelt, mehr Protest erzeugt. Richtiger gewesen wäre es nicht.

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