Kommentar Ein Stopp ohne echte Logik

In den USA wird in diesem Jahr gewählt. Das allein erklärt Trumps Absicht, mit einer Exekutiv-Anordnung am Kongress vorbei vorübergehend keine Einwanderer mehr in die USA zu lassen.

Kommentar: Ein Stopp ohne echte Logik
Foto: SZ/Robby Lorenz

Es dürfte auch kein Zufall sein, dass dieser Schachzug des Präsidenten zu einem Augenblick kommt, wo die Mehrheit der US-Bürger sagt: Trump hat angesichts der Pandemie-Bedrohung zu spät gehandelt. Nun also soll sich das Land weiter abschotten, obwohl die Infektionskurve abflacht und einige Bundesstaaten bereits den „Shutdown“ gelockert haben. Trump nährt ein weiteres beliebtes Vorurteil seiner Kernwählerschaft: Dass Immigranten eine Gefahr für die Arbeitsplätze der US-Bürger darstellen. Dabei ist längst erwiesen, dass ein großer Teil der Migranten Jobs besetzt, für die sich in der Regel keine Amerikaner finden. Von der Logik her macht also der totale Einwanderungsstopp keinen Sinn. Doch der Präsident will einmal mehr seine „America First“-Philosophie demonstrieren – und eine starke Hand zeigen.

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