Ausschreitungen in weiten Teilen des Landes Weiter Gewalt in Bolivien nach Morales-Rücktritt

La Paz · Bolivien kommt auch nach dem Rücktritt von Präsident Evo Morales nicht zur Ruhe. In weiten Teilen des Landes gab es erneut Ausschreitungen, wie die Tageszeitung El Deber am Montag berichtete. In den Städten El Alto und La Paz wurden Busse in Brand gesetzt und Geschäfte geplündert.

Anhänger von Morales berichteten via Twitter von Brandanschlägen auf ihre Häuser. UN-Generalsekretär António Guterres rief zur Ruhe auf und forderte von den Behörden, für die Sicherheit der Menschen zu sorgen.

Am Sonntag hatte Morales nach mehr als 13 Jahren an der Macht seinen Rücktritt angekündigt. Er trete zurück, damit wieder Frieden im Land einkehre, erklärte der Sozialist. Auch Vize-Präsident Álvaro García Linera und Senatspräsidentin Adriana Salvatierra legten ihre Ämter nieder. Der Rücktritt war offenbar auf Druck von Polizei und Militär erfolgt. Die Stabilität des Landes sei gefährdet, erklärten die Chefs von Armee und Polizei. Zahlreiche Polizisten hatten sich zuvor Regierungsgegnern angeschlossen, darunter auch die Wache des Präsidentenpalastes.

Seit den Präsidentschaftswahlen vom 20. Oktober kam es täglich zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Regierungsanhängern und Opposition. Die staatliche Wahlkommission hatte Morales zum Sieger in der ersten Runde erklärt. Die Opposition sprach von Wahlbetrug und erkannte das Ergebnis nicht an. Die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) hatte mit Zustimmung der Regierung eine Prüfung der Wahlergebnisse vorgenommen und schwere Manipulationen des Computersystems festgestellt. Am Sonntag forderte sie die Annullierung der Wahl. Inzwischen wurden Mitglieder der Wahlkommission festgenommen.

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