Streiks gehen weiter Frankreichs Premier will Kompromiss bei Rentenreform

Paris · Frankreichs Premierminister Édouard Philippe will am Samstag Bewegung in den festgefahrenen Streit mit den Gewerkschaften über die geplante Rentenreform bringen. Er werde schriftliche Vorschläge unterbreiten, die eine Grundlage für einen Kompromiss mit den Sozialpartnern bilden könnten, kündigte Philippe am Freitagabend in Paris nach Treffen mit Gewerkschaftsvertretern an.

Bei den Gesprächen habe es „gute Fortschritte“ gegeben, so der Premier.

Die Regierung sei entschlossen, das Gesetzesvorhaben am 24. Januar im Ministerrat vorzulegen, sagte Philippe. Ab 17. Februar soll es dann in der Nationalversammlung beraten werden. Die Reform könnte so noch vor dem Sommer verabschiedet werden, sagte Philippe. Er wollte sich am Freitagabend noch mit Staatspräsident Emmanuel Macron treffen.

Knackpunkt der Verhandlungen ist eine Regelung, nach der die Franzosen erst mit 64 Jahren volle Rentenbezüge erhalten sollen. Die gemäßigten Gewerkschaften fordern die Regierung auf, sie zu streichen.

Im Pariser Justizpalast protestierten unterdessen Anwälte gegen die Reform. In Marseille besetzten Demonstranten zeitweise Gleise des Bahnhofs Saint-Charles. In der südfranzösischen Hafenmetropole sowie in Nancy, Dijon und Nantes wurden am Morgen Bus- und Tramdepots blockiert. Die Streiks im Pariser Nahverkehr und im landesweiten Bahnverkehr gingen weiter.

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