Boliviens Ex-Präsident Morales zerstört sein Erbe

Evo Morales hat die Zeichen der Zeit nicht erkannt und zerstört gerade sein Erbe. Er hat Bolivien zu einem besseren Land gemacht, die Armut reduziert, die Wirtschaft konkurrenzfähig gemacht und vor allem den Indigenen Selbstbewusstsein gegeben.

 Ehringfeld_Klaus

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Foto: SZ/Robby Lorenz

Aber es war Zeit zu gehen. Fast 14 Jahre an der Macht sind genug. Morales ist der Versuchung vieler vor allem linker Machthaber in Lateinamerika erlegen und hat sich für unersetzbar gehalten. Er wollte sich an der Macht verewigen, hat sich des Autoritarismus und der Gleichschaltung der Institutionen schuldig gemacht. Und des Wahlbetrugs auch, wie man nun weiß.

Dafür hat das langjährige Staatsoberhaupt nun die Quittung bekommen. Was man in den vergangenen drei Wochen gesehen hat, ist vor allem ein massiver Bürgerprotest. Hinzu kam am Ende, dass sich langjährige Verbündete wie Gewerkschaften und sogar die lange gepäppelten Streitkräfte von ihm abwandten. Und in Lateinamerika ist dies das untrügliche Zeichen, dass ein Präsident gehen muss. Nun musste er durch die Hintertür ins Exil nach Mexiko fliehen. Es ist unwürdig, aber Morales ist selbst Schuld an diesem Schicksal.

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