Kommentar Europäischer Zynismus

Mit Waffenlieferungen heizen die Türkei und die Vereinigten Arabischen Emirate den Krieg in Libyen an. Russland, Ägypten, Saudi-Arabien und Katar mischen ebenfalls in dem Konflikt mit. Und die EU-Staaten?

 Seibert

Seibert

Foto: Seibert

Sie schicken Flüchtlinge mitten in diesen Stellvertreterkrieg zurück und streiten sich untereinander um Einfluss in Libyen, den Blick fest auf die Ölvorkommen in dem nordafrikanischen Land gerichtet. Schutzlose Menschen zahlen die Zeche dieses zynischen Spiels.

Italien stützt die libysche Regierung in Tripolis. Frankreich dagegen steht hinter Rebellen-Kommandeur Haftar. Aus Eigeninteresse wollen beide EU-Länder eine Stabilisierung Libyens, damit der Flüchtlingsstrom nach Europa gestoppt und die Ölindustrie des Landes gewinnbringend neu ausgebaut werden kann. Doch ihre Rivalität trägt dazu bei, den Krieg zu verlängern. Dasselbe gilt für den regionalen Machtkampf zwischen der Türkei und Katar auf der einen und den Emiraten, Ägypten und Saudi-Arabien auf der anderen Seite. Die UN sind hilflos, die Akteure aus Europa und Nahost auf die eigenen Vorteile aus. Ein Retter ist nicht in Sicht.

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