Griechische Inseln EU sucht Lösung für Flüchtlingskinder

Brüssel · Über Lösungen für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge auf den griechischen Inseln will EU-Kommissarin Ylva Johansson nächste Woche mit der Regierung in Athen beraten.

Nach Angaben der EU-Kommission vom Freitag geht es dabei zum einen um eine Weiterreise in solche Mitglied­staaten, die junge Migranten aufnehmen wollen, „und zum anderen um dauerhafte Lösungen für jene unbegleiteten Migrantenkinder, die in Griechenland bleiben werden“. Die Kommission versprach Griechenland und den anderen EU-Staaten dafür eine erhöhte finanzielle und praktische Unterstützung.

85 Hilfsorganisationen riefen Griechenland und die EU unterdessen in einem offenen Brief auf, für eine Verteilung von Flüchtlingen und Asylsuchenden aus Griechenland auf die Mitgliedstaaten zu sorgen. Unbegleitete Minderjährige sollten dabei Priorität haben. Außerdem sollten die EU-Staaten die direkte Übernahme von Flüchtlingen aus der Türkei verstärken, hieß es in dem Schreiben. Auf den Inseln harrten nach aktuellen Zahlen rund 42 000 Schutzsuchende aus.

Der türkische Präsident Erdogan wies unterdessen die Küstenwache des Landes an, Flüchtlinge und Migranten nicht mehr mit Booten die Ägäis durchqueren zu lassen. Gemeint ist die Überfahrt nach Griechenland, also in die EU. Das ging aus einer am Freitagabend veröffentlichten Stellungnahme der Küstenwache hervor. Als Rücknahme der am vergangenen Samstag verkündeten einseitigen Öffnung der Grenzen zur EU für Flüchtlinge und andere Migranten scheint das zunächst nicht gemeint zu sein. Das „Prinzip der Nicht-Einmischung“, wenn Migranten illegal das Land verlassen wollten, gelte weiter. Dies decke aber wegen der „lebensbedrohlichen Gefahr“ Seereisen nicht ab.

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