Brexit-Drama Pakt der Vernunft muss her
Der wahnsinnige Brexit-Kurs des britischen Premierministers Boris Johnson ist brandgefährlich. Es drohen nicht nur schwere wirtschaftliche Schäden durch einen EU-Austritt ohne Abkommen, sondern auch die endgültige politische Spaltung der Insel.
Deshalb muss die Mehrheit im Unterhaus, die einen No-Deal-Brexit ablehnt, jetzt handeln.
Sie darf dabei nicht bloß auf ein Gerichtsurteil hoffen, das Johnsons Verfahrenstrick mit der Zwangspause für das Unterhaus vielleicht doch noch für unzulässig erklärt. Vielmehr müssen die Gegener von Johnsons Kurs den Premier mit politischen Mitteln stoppen. Das ist leichter gesagt als getan. Denn gemäßigte Brexit-Befürworter und Pro-Europäer waren zu Kompromissen bislang nicht in der Lage. Fünf Minuten vor zwölf muss sich das ändern. Nur ein gemeinsames Misstrauensvotum aller No-Deal-Gegner kann Johnson stoppen. Eine parteiübergreifende Koalition der Vernüftigen, die einen geordneten Brexit sicherstellt. Dabei müssen sich alle bewegen. Auch Oppositionsführer Jeremy Corbyn, der seinen Anspruch auf das Amt des Premierministers vorerst aufgeben muss. Für gemäßigte Konservative ist er nicht vermittelbar.