Brexit-Verhandlungen Londons Verhalten ist Wahnsinn

Ob ein Brexit-Abkommen zustande kommt oder nicht und wenn ja, wie der Deal aussehen wird, hat Auswirkungen auf Wohlstand und Sicherheit von Millionen von Menschen auf viele Jahre hinaus.

 Katrin Pribyl

Katrin Pribyl

Foto: SZ/Robby Lorenz

Deshalb gleicht es einem Wahnsinn, dass die britische Regierung darauf pocht, die Übergangsperiode nicht verlängern zu wollen. Dabei ist es so gut wie unmöglich, dass bis Ende 2020 ein Abkommen steht, wenn Politiker und Beamte auf beiden Seiten des Kanals damit beschäftigt sind, Ausgangsbeschränkungen zu definieren und die wirtschaftlichen Folgen des Corona-Lockdowns abzufedern. Die Priorität liegt zu Recht auf anderen Aufgaben. Wer, außer einigen Fanatikern, würde in dieser nationalen Katastrophe wirklich auf der Einhaltung des Brexit-Zeitplans bestehen? Aber Boris Johnson ist unberechenbar. Die Gefahr besteht, dass er einen No-Deal-Brexit riskiert, nur um sich am Ende als Held feiern zu lassen, der Wort gehalten hat – ungeachtet der katastrophalen Umstände oder der Konsequenzen für die Wirtschaft.

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