Iran-Krise Kramp-Karrenbauer prüft Teilrückzug auch aus Nordirak

Berlin · „Alle Kräfte, die nicht benötigt werden, sollen keinem unnötigen Risiko ausgesetzt werden“, sagte Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) am Mittwochmorgen. Es wurden bereits Soldaten aus der Nähe von Bagdad abgezogen.

Bundeswehr erwägt Teilrückzug von deutschen Soldaten aus Nordirak
Foto: dpa/Michael Kappeler

Die Bundesregierung prüft nach den iranischen Vergeltungsangriffen auf US-Stützpunkte im Irak einen Teilrückzug der im nordirakischen Erbil stationierten Bundeswehrsoldaten. „Wir haben mit der internationalen Koalition sowieso vereinbart, dass alle Kräfte, die nicht benötigt werden, keinem unnötigen Risiko ausgesetzt werden“, sagte Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) am Mittwoch im ARD-„Morgenmagazin“. Deshalb seien bereits die deutschen Soldaten aus dem Militärkomplex Tadschi abgezogen worden. Nun sei man in der Planung auch für „mögliche Teilrückverlegungen“ von Soldaten in Erbil.

Dabei gehe es um Kräfte, die sich im Moment nicht an der Ausbildungsmission beteiligen könnten, sagte Kramp-Karrenbauer. Das betreffe nicht nur die Bundeswehr, sondern auch die internationalen Partner. Mit denen stehe man in enger Abstimmung.

In dem nordirakischen Kurdengebiet sind noch mehr als 100 deutsche Soldaten im Einsatz, die laut Verteidigungsministerium bei den nächtlichen Angriffen alle unverletzt blieben. Sie sind Teil der internationalen Koalition gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Aus dem Zentralirak hatte die Bundeswehr ihre Soldaten am Montag ausgeflogen.

Der Iran hatte als Vergeltung für die Tötung von General Ghassem Soleimani in der Nacht zum Mittwoch zwei von US-Soldaten genutzte Militärstützpunkte im Irak angegriffen, darunter eine Basis im Raum Erbil. Den irakischen Streitkräften zufolge schlugen 17 iranische Raketen im Luftwaffenstützpunkt Ain al-Assad westlich von Bagdad und fünf in Erbil ein.

(dpa)
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