Erstes Flüchtlingsforum Maas verlangt Hilfe für arme Aufnahmeländer

Genf · Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) hat auf dem ersten Globalen Flüchtlingsforum der Vereinten Nationen mehr internationale Solidarität mit armen Aufnahmeländern gefordert. Finanzschwache Staaten beherbergten die meisten Flüchtlinge und müssten die schwerste Last tragen, sagte Maas gestern in Genf.

 Bundesaußenminister Heiko Maas fordert mehr Unterstützung für arme Aufnahmeländer.

Bundesaußenminister Heiko Maas fordert mehr Unterstützung für arme Aufnahmeländer.

Foto: dpa/Michael Kappeler

Neun der zehn größten Aufnahmeländer seien Länder mit niedriger und mittlerer Wirtschaftsleistung, erklärte der Minister. Das einzige Industrieland in dieser Gruppe sei Deutschland. Gerade einmal ein Fünftel der 193 UN-Staaten beteilige sich an der Versorgung der Millionen Menschen, die weltweit auf der Flucht sind.

Auch UN-Generalsekretär António Guterres rief auf dem Forum zu mehr Hilfe auf. Die Aufnahmestaaten müssten ausreichende finanzielle und materielle Unterstützung erhalten, sagte er. Zudem sollten reiche Länder mehr Flüchtlinge langfristig aufnehmen.

Insgesamt sind nach Angaben der UN weltweit rund 71 Millionen Menschen auf der Flucht. Angesichts der globalen Flüchtlingskrise hatten mehr als 170 UN-Staaten vor einem Jahr den Globalen Flüchtlingspakt beschlossen. Wesentlicher Bestandteil ist das Flüchtlingsforum, das regelmäßig zusammentritt und auf dem neue Hilfe für Aufnahmeländer und Flüchtlinge mobilisiert werden soll.

Gastgeber des ersten Forums ist das Flüchtlingshilfswerk UNHCR zusammen mit der Schweiz. Nach Angaben des UNHCR hat die Türkei mit 3,7 Millionen Menschen weltweit die meisten Flüchtlinge aufgenommen. Danach folgten Pakistan mit 1,4 Millionen Menschen, Uganda mit 1,2 Millionen Personen sowie Deutschland und der Sudan, die jeweils 1,1 Millionen Flüchtlinge beherbergten.

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