Am Rande des G20-Gipfels Ein Fauststoß zum Gruß und eine Koikarpfen-Schau

Osaka · Rund um den G20-Gipfel im japanischen Osaka gab es einige Auffälligkeiten zu beobachten. Hier eine Auswahl:

Händeschütteln Marke Trump: Wer schüttelt wem die Hand, wem zuerst und wie lange? US-Präsident Donald Trump wollte sich diesem Medien-Spielchen bei seinem Dreier-Treffen mit Gipfel-Gastgeber Shinzo Abe (Japan) und dem indischen Premierminister Narendra Modi allzugern entziehen. Beim Fototermin posierten die drei Staatsmänner mit einem Dreier-Fistbump – sie stießen die Fäuste gegeneinander, wie das etwa in den USA Sportler zur Begrüßung gerne tun.

Umstrittener Saudi in der ersten Reihe: Ein UN-Sonderbericht hält ihn für einen potenziellen Mitwisser des Auftragsmordes an dem Journalisten Jamal Khashoggi – beim G20-Gipfel steht er in der ersten Reihe: Saudi-Arabiens Kronprinz Mohammed bin Salman. Das Gipfel-Protokoll reihte den Saudi neben US-Präsident Donald Trump und dem japanischen Gastgeber Shinzo Abe ein. Es handelte sich aber nicht um eine besondere Wertschätzung, sondern um eine protokollarische Notwendigkeit: Als Gastgeber des G20-Gipfels 2020 steht ihm der Platz neben Abe zu. Trump schüttelte ihm selbst dann noch fotofreundlich die Hand, als andere Staats- und Regierungschefs schon freundlich in die Kameras winkten.

Koikarpfen für die Partner: Die Staats- und Regierungschefs quälen sich mit den Problemen der Welt. Die First Ladys und First Gentlemen haben es traditionell bei Gipfeln leichter. Diesmal durften sie sich nach einer Rikscha-Fahrt der japanischen Tradition folgend an einem Teich vor einem Tempel den berühmten Koikarpfen widmen. Bilder zeigten die Gatten, Gattinnen und Partner, wie sie den Fischen Futter zuwerfen. Philip May, Gatte von Großbritanniens scheidender Premierministerin Theresa May, schien im Gegensatz zum Rest der Reisegruppe sichtlich gelangweilt.

Trump, der Oberlehrer: Die Wahl­einmischung Russlands ist in den USA noch immer ein großes Thema – vor allem bei politischen Gegnern von Donald Trump. Der Präsident wurde von einem Reporter angesprochen, ob er Wladimir Putin bei ihrem gemeinsamen Treffen auch sagen werde, dass sich der Kremlchef nicht in die US-Wahlen einzumischen habe. Trump beugte sich zu Putin und sagte: „Mische dich nicht in unsere Wahlen ein“ – ein Lächeln glitt dabei über Trumps Gesicht. Die Aktion war allerdings nicht ganz ernst gemeint.

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