Mobilität der Zukunft Laden, losfahren, abstellen: Auch im Saarland bewegt sich was

Saarbrücken · Wenn das Land genug Abstellplätze hätte und das Rad auch im Bus jederzeit willkommen wäre, würden dann mehr Saarländer ihr Auto stehen lassen? Schwer zu sagen. Bislang dümpelt die Alltagsradlerquote bei zwei Prozent vor sich hin – auch wenn Saar-Verkehrsministerin Anke Rehlinger (SPD) seit geraumer Zeit gegensteuern und im kommenden Jahr sogar eine Million Euro in die Hand nehmen will.

„Radstrategie“ heißt das Gebot der Stunde, vom Autoland zum Fahrradland. Eines der Prestigeprojekte: ein Radschnellweg, der Völklingen mit der Saarbrücker City verbinden soll, an der Uni vorbei bis nach St. Ingbert. Derzeit noch Zukunftsmusik, einen Zeitplan gibt es nicht. Land und Stadt hätten eine Studie zur Machbarkeit in Auftrag gegeben, heißt es am Montag aus der Stadtpressestelle.

Es kann also noch eine Weile dauern, bis die Räder rollen. Was bis dahin auch offen bleibt: Wird es genügend Abstellplätze geben? Die Saar-Kommunen dürfen laut der Richtlinie zur Förderung regionaler Klimaschutzprojekte und Elektro-Fahrrad-Mobilität im Saarland (EMOB) Abstellanlagen auch an Bahnhöfen errichten, können pro Anlage Landeszuschüsse von bis zu 50 000 Euro erhalten. Bundesweit will zudem die Deutsche Bahn mit Unterstützung des Bundesumweltministeriums 100 000 neue Abstellplätze bis 2022 an Bahnhöfen finanzieren. Wie viele davon im Saarland entstehen sollen, ist dem hiesigen Verkehrsministerium noch nicht bekannt. In Zusammenhang mit E-Bikes weist die Behörde darauf hin, dass die saarländischen Kommunen seit 2017 Zuschüsse beantragen können. „Nach und nach springen sie darauf an“, sagt eine Sprecherin des Verkehrsministeriums. Zusätzliches Geld gibt es für Abstellanlagen mit oder ohne E-Bike-Ladeeinrichtungen.

66 Anträge von 40 Standorten seien bis dato im Ministerium eingegangen. 40 Anlagen mit Ladefunktion gibt es im Saarland bereits, die meisten davon (12) am Bahnhof in Völklingen, sechs weitere an den Völklinger Stadtwerken. In Saarbrücken gibt es lediglich eine vom Land geförderte Anlage am Schlossplatz. Allerdings weist das Verkehrsministerium darauf hin, dass – anders als im Falle von E-Autos – E-Bike-Abstellanlagen keiner Meldepflicht unterliegen. Auch Hotels und Privatunternehmen können Ladestationen einrichten, müssen sie aber nicht melden. Die Saarpfalz-Touristik listet die Ladestationen für E-Bike-Akkus beispielsweise auf ihrer Webseite auf.

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