Anti-Neonazi-Proteste in Dresden von Krawallen überschattet
Dresden. Brennende Barrikaden, fliegende Pflastersteine und Eisenstangen: Bei schweren Krawallen am Rande einer Neonazi-Demonstration in Dresden sind am Samstag mindestens 82 Polizisten verletzt worden, davon sieben schwer. Die Polizei zeigte sich gestern erschüttert von der Brutalität, mit der Rechts- und Linksextreme gegen Polizisten vorgingen
Dresden. Brennende Barrikaden, fliegende Pflastersteine und Eisenstangen: Bei schweren Krawallen am Rande einer Neonazi-Demonstration in Dresden sind am Samstag mindestens 82 Polizisten verletzt worden, davon sieben schwer. Die Polizei zeigte sich gestern erschüttert von der Brutalität, mit der Rechts- und Linksextreme gegen Polizisten vorgingen. Mit Protesten und Blockaden verhinderten tausende Menschen am Samstag einen Aufmarsch von Rechtsextremen.Nach Angaben der Polizei waren rund 3000 Neonazis an verschiedenen Orten in Dresden unterwegs, darunter 1000 Gewaltbereite. Ihnen standen rund 12 500 Demonstranten direkt gegenüber, unter ihnen rund 3500 Linksextreme. Nach den Ausschreitungen kamen 78 Menschen in Gewahrsam. Nach Angaben des Dresdner Polizeipräsidenten Dieter Hanitsch ging die Gewalt von Rechts- und Linksextremisten gleichermaßen aus.
In Dresden hatten Demonstranten stundenlang die Gegend rund um den Hauptbahnhof blockiert und damit verhindert, dass zahlreiche Rechtsextreme überhaupt zu ihren Treffpunkten gelangten. Die Polizei ging gegen Randalierer auch mit Schlagstöcken, Reizgas und Wasserwerfern vor. Zeitweise eskalierte die Lage. Es flogen Pflastersteine, Feuerwerkskörper und Flaschen. Autonome Linksextreme setzten Müllcontainer in Brand und errichteten brennende Barrikaden.
Die geplante Marschroute der Neonazis wurden von mehren hundert Menschen blockiert. In die friedliche Sitzblockade hatten sich auch zahlreiche Politiker der Linken, Grünen und SPD eingereiht.
Nach übereinstimmenden Angaben des Deutschen Gewerkschaftsbundes und des Bündnisses "Dresden - Nazifrei" beteiligten sich insgesamt mehr als 21 000 Menschen an Mahnwachen und Protesten. dpa