Berlin/Saarbrücken Ampel-Koalition will Maskenpflicht in Innenräumen wieder einführen

Berlin/Saarbrücken · Das Land ächzt unter der Corona-Sommerwelle. Doch die Politik blickt schon auf die kältere Jahreszeit. Hier bahnt sich ein Konsens innerhalb der Koalition an.

 ARCHIV - 30.06.2022, Berlin: Marco Buschmann (FDP), Bundesminister der Justiz, stellt in der Bundespressekonferenz das Eckpunktepapier zum Selbstbestimmungsgesetz vor. (zu dpa: «Vorbereitung für Corona-Herbst: Regelungen zu Maskenpflicht in Sicht ») Foto: Kay Nietfeld/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

ARCHIV - 30.06.2022, Berlin: Marco Buschmann (FDP), Bundesminister der Justiz, stellt in der Bundespressekonferenz das Eckpunktepapier zum Selbstbestimmungsgesetz vor. (zu dpa: «Vorbereitung für Corona-Herbst: Regelungen zu Maskenpflicht in Sicht ») Foto: Kay Nietfeld/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Foto: dpa/Annegret Hilse

Bei den Vorbereitungen für einen wieder ausgeweiteten Corona-Schutz im Herbst zeichnen sich Regelungen zur Maskenpflicht ab. „Die Wirksamkeit von Masken für den Einzelnen in Innenräumen ist unstreitig“, sagte Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Deswegen wird eine Form der Maskenpflicht in Innenräumen in unserem Konzept sicher eine Rolle spielen.“ Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) ist grundsätzlich für Vorgaben zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes.

Buschmann sagte: „Wir müssen sehr ernst nehmen, was uns im Herbst und Winter erwartet.“ Er sei guter Dinge, „dass wir Ende des Monats ein Konzept haben, das wir dann im August mit den Ländern besprechen, und im September bringen wir die Änderung des Infektionsschutzgesetzes durch das Parlament.“ Der Vorschlag werde klare und verständliche Regeln schaffen, die verhältnismäßig seien. „Wir sind uns einig in der Koalition, dass es keinen Lockdown mehr geben wird, keine pauschalen Schulschließungen und auch keine Ausgangssperren.“

Bundesweit gilt derzeit noch Maskenpflicht in Fernzügen und Flugzeugen. Die Länder regeln dies zudem für Busse und Bahnen im Nahverkehr sowie etwa auch für Arztpraxen und Kliniken.

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek begrüßte es, dass Buschmann die Wirksamkeit von Masken vor allem auch in Innenräumen endlich als „unstreitig“ bezeichne. „Zu dieser Erkenntnis zu kommen, hat lange genug gedauert“, sagte der CSU-Politiker am Samstag.

Lauterbach verteidigte derweil angesichts von viel Kritik sein Werben für mehr zweite Auffrischungsimpfungen nicht nur bei Älteren ab 60 oder 70 Jahren. Die Sieben-Tage-Inzidenz würde mit Dunkelziffer wohl bei 1500 bis 2000 liegen, schrieb er am Samstag bei Twitter. „Daher ist nicht falsch, wenn ich auch Jüngeren mit sehr vielen Kontakten empfehle, nach Rücksprache mit dem Hausarzt die vierte Impfung zu erwägen.“

Die offizielle Sieben-Tage-Inzidenz pro 100 000 Einwohner gab das Robert Koch-Institut (RKI) am Samstag mit 752,7 an. Im Saarland lag die Zahl am Wochenende bei 1131,9 – das war zugleich der bundesweite Höchstwert. Die Inzidenz liefert allerdings kein komplettes Bild, vor allem weil längst nicht alle Infizierten PCR-Tests machen, aber nur diese erfasst werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort