Diskussion um Lehrermangel in Deutschland FDP will mehr geflüchtete Lehrer qualifizieren

Berlin · Angesichts des Lehrermangels in Deutschland schlägt die FDP vor, das Potenzial von geflüchteten Pädagogen zu nutzen. Die Liberalen wollen noch vor Weihnachten einen Antrag in den Bundestag einbringen.

In dem Papier fordert die FDP-Fraktion eine Bund-Länder-Vereinbarung zur Finanzierung von jeweils einjährigen Hochschulkursen, um geflüchteten Lehrern zu helfen, die Voraussetzungen für den Zugang zum deutschen Schuldienst zu erreichen. Die Finanzierung solle über drei Jahre laufen. Bund und Länder sollen sich die Kosten teilen. Der Lehrermangel könnte nach Ansicht der bildungspolitischen Sprecherin der FDP-Fraktion, Katja Suding, so zumindest „ein Stück weit“ gemindert werden. Die FDP geht von rund 5000 studierten „Lehrkräften mit Fluchtgeschichte“ aus, die seit 2014 nach Deutschland gekommen sind. „Wir dürfen das Potenzial dieser Menschen nicht brachliegen lassen“, sagte Suding.

Bislang sind dem FDP-Antrag zufolge nur 250 Personen mit Staatsangehörigkeit eines Asylherkunftslandes als Lehrkräfte an allgemein- oder berufsbildenden Schulen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger bezweifelt, dass dadaurch eine spürbare Entlastung des Lehrerarbeitsmarkts erreicht würde. Über das Thema Lehrermangel berät an diesem Donnerstag und Freitag auch die Kultusministerkonferenz der Länder (KMK) in Berlin.

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