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Alltagsrassismus in der Gesellschaft: Wie man diskriminierenden Beleidigungen begegnet

Diskriminierung und rassistische Beleidigungen begegnen vielen Menschen im Alltag. Häufige Orte dieser Erfahrungen sind der Wohnungsmarkt, Gaststätten und Clubs, Banken, Schulen und Hochschulen, die Polizei, im öffentlichen Raum und Arbeitsleben. Bei Alltagsrassismus geht es um die strukturelle Benachteiligung von Personen z.B. aufgrund ihrer Hautfarbe. Eine große Gruppe definiert sich kollektiv als "normal" und schließt Menschen aufgrund anderer Merkmale aus. Beispiele: Personen werden nicht zu Bewerbungsgesprächen eingeladen, sie bekommen keine Mietwohnung, sie erhalten Komplimente wie u.a.: "Du sprichst aber gut deutsch."

Die Bundesregierung, Verbände und Vereine stellen nicht nur Melde- und Beratungsstellen für Betroffene bereit, sondern auch Hilfen und Tipps wie man als Zeuge reagiert:

1. Haltung zeigen: Machen Sie sich bewusst in welcher Gesellschaft Sie leben wollen. Wenn Ihnen Menschenrechte wichtig sind, fordern Sie diese ein.

2. Konzentriere dich auf ein Argument: Wenn Vorurteile, Hass und Hetze eine Diskussion bestimmen, versuchen Sie das Gespräch mit einer banalen Aussage, wie "Kann ich kurz das Fenster aufmachen?", zu unterbrechen. In der kurzen Pause können sie anfangen zu reden und sich ein Thema heraussuchen, bei dem Sie sich sicher fühlen.

3. Frage nach den Quellen: Immer wieder basieren die Argumente und Parolen auf Halbwissen oder unseriösen Quellen. Fragen Sie nach den Quellen und lesen Sie sich diese zuhause durch und recherchieren Sie weiter zu der Thematik. So können sie bei dem nächsten Gespräch die Argumente widerlegen.

4. Sorgen Sie für einen Perspektivwechsel: Wer sich rassistisch oder populistisch äußert, sieht meist nur sich und seine Vorteile und die vermeintlich drohenden Nachteile. Stellen Sie nachfragen, um die Argumente in Relation zu setzen, wie z.B.: Was bedeutet das für deinen Urlaub im Ausland? Können diese Menschen ein Land mit über 80 Millionen Einwohnern wirklich verfremden? Würdest du hierbleiben, wenn es keine Versorgung oder Essen geben würde?

5. Stellen Sie sich Betroffenen zur Seite: Hier gilt die einfache Regel: Wer schweigt, stimmt zu. Wenn jemand eine Person diskriminiert, ist es wichtig, die betroffene Person zu unterstützen. Beginnen Sie ein Gespräch mit der Person und lenken Sie diese ab. So begeben Sie sich nicht in Gefahr und helfen der betroffenen Person. Mit einer deutlichen Aussage, dass Sie nicht neben Menschen mit solchen Einstellungen sitzen wollen, zeigen sie Solidarität.

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