Jetzt drei Minister aus dem Saarland in Berlin AKK, Maas, Altmaier – Reaktionen auf Berufung der CDU-Bundeschefin zur Verteidigungsministerin

Saarbrücken · Bereits am heutigen Mittwoch (17. Juli) soll Annegret-Kramp Kramp-Karrenbauer im Berliner Schloss Bellevue ihre Ernennungsurkunde erhalten.

 Jetzt hat das Saarland drei Bundesminister (von links): Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) für Verteidigung, Heiko Maas (SPD) als Außenressortchef sowie an der Spitze des Wirtschaftsministeriums, Peter Altmaier (CDU).

Jetzt hat das Saarland drei Bundesminister (von links): Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) für Verteidigung, Heiko Maas (SPD) als Außenressortchef sowie an der Spitze des Wirtschaftsministeriums, Peter Altmaier (CDU).

Foto: dpa/Montage: Matthias Zimmermann

Noch vor kurzem hatte die CDU-Bundesvorsitzende Ambitionen auf einen Platz im Kabinett von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) in einem Zeitungsinterview abgewiegelt. Am Dienstagabend, kurz nach der Wahl von der bisherigen Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen zur EU-Kommisonspräsidentin wurde es dann bekannt: Annegret Kramp-Karrenbauer soll auf den freiwerdenden Ministerposten in Berlin nachrücken. Damit hat das kleine Saarland gleich drei Minister in Berlin. Neben AKK arbeitet Heiko Maas (SPD) als Außenminister in der bundesdeutschen Machtzentrale. Mit Peter Altmaier (CDU) als Wirtschaftsminister ist noch einer von der Saar an der Spree aktiv.

Saar-Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) sagte nach einem SR-Bericht, dass es froh darüber sei, dass AKK Bundesverteidigungsministerin wird. „Die Verteidigung unseres Landes wird für die Union zur Chefinnen-Sache. Das ist gut für Deutschland und gut für das Saarland als Bundeswehrstandort.“

Frauen an der Spitze (von links): Annegret Kramp-Karrenbauer, Angela Merkel, Ursula von der Leyen, hier 2017 bei einem Fernsehduell in Berlin.

Frauen an der Spitze (von links): Annegret Kramp-Karrenbauer, Angela Merkel, Ursula von der Leyen, hier 2017 bei einem Fernsehduell in Berlin.

Foto: dpa/Michael Kappeler

Ralph Brinkhaus, Vorsitzender der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag, begrüßte im Morgenmagazin von ARD und ZDF die Entscheidung, die frühere saarländische Ministerpräsidentin Kramp-Karrenbauer zur Vertedigungsministerin zu berufen. Er sagte: „Sie ist die Richtige für dieses wichtige Ministerium.“

Bereits am Abend der Entscheidung hatte die saarländische Bundestagsabgeordnete Nadine Schön (CDU) via Twitter gratuliert.Heftige Kritik kommt vom FDP-Vizefraktionsvorsitzenden Alexander Graf Lambsdorff. Er sagte laut ZDF: „Kramp-Karrenbauer darf die Bundeswehr jetzt für ihre eigene Ausbildung nutzen – das ist eine Zumutung für die Truppe und für unsere Nato-Partner. Nichts könnte die Geringschätzung der Bundeswehr durch die Bundeskanzlerin klarer ausdrücken als diese Personalie.“

Auch die Verteidigungspolitikerin der FDP, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, reagierte ablehnend. „Nachdem sie wochenlang einen Regierungseintritt ausgeschlossen hat, wird sie nun ausgerechnet Verteidigungsministerin. Kanzlerin und Union zeigen erneut, dass sie die Belange der Bundeswehr nicht im Geringsten interessieren. Sonst würden Sie die gebeutelte Bundeswehr nicht für Personalspielchen missbrauchen", schrieb sie in der Nacht via Twitter.

Der Kommandeur des Landeskommandos Saarland der Bundeswehr, Oberst Klaus Peter Schirra, teilte mit: „Mit Frau Annegret Kramp-Karrenbauer als Saarländerin haben wir eine Frau an der Spitze des Verteidigungsministeriums, die mit der Bundeswehr im Saarland durch zahlreiche Begegnungen bestens vertraut ist. Von Saarlouis aus wünschen wir Frau Kramp-Karrenbauer viel Erfolg, Fortune, und wir sagen Soldatenglück.“

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