Aigner reagiert auf Urteil zu Gentechnik

Berlin/Saarbrücken. Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) will nach den strengen Vorgaben der obersten EU-Richter zur Gentechnik in Lebensmitteln mehr Schutz für herkömmliche Ackerflächen sicherstellen. Die Abstände von mehreren hundert Metern, die für den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen zur Umgebung gelten, müssten auf den Prüfstand, sagte Aigner gestern in Berlin

Berlin/Saarbrücken. Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) will nach den strengen Vorgaben der obersten EU-Richter zur Gentechnik in Lebensmitteln mehr Schutz für herkömmliche Ackerflächen sicherstellen. Die Abstände von mehreren hundert Metern, die für den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen zur Umgebung gelten, müssten auf den Prüfstand, sagte Aigner gestern in Berlin. "Es geht um eine Neubewertung". Auch die Kennzeichnung müsse klarer werden, sagte Aigner.Der Europäische Gerichtshof hatte am Dienstag entschieden, dass Lebensmittel eigens geprüft und zugelassen werden müssen, auch wenn sie nur geringste Rückstände wie Pollen von Genpflanzen enthalten. Sonst dürfe die Ware nicht in den Handel. Dies sei unabhängig von der Menge an Gen-Spuren im Produkt. Im konkreten Fall ging es um Honig aus Bayern, der Pollen des gentechnisch veränderten Maises vom Typ MON 810 enthielt. Ob nach dem Urteil Honiggläser aus Läden genommen werden müssen, soll zwischen Bund und Ländern abgestimmt werden. Der Handel untersucht nach Branchenangaben nun die Sortimente.

Die saarländische Umweltministerin Simone Peter (Grüne) begrüßte das Urteil: "Die Entscheidung der Luxemburger Richter ist nicht nur im Sinne der Imker, sondern aller Verbraucherinnen und Verbraucher, da sie für alle Lebensmittel relevant ist. Gentechnisch veränderte Organismen, die nicht für Lebensmittel zugelassen sind, haben dort auch nichts zu suchen und können auch nicht in Spuren toleriert werden." dpa/red

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