Ahlhaus ist Hamburgs neuer Bürgermeister

Hamburg. Christoph Ahlhaus (CDU) ist neuer Erster Bürgermeister von Hamburg. Die Hamburgische Bürgerschaft wählte den 40-Jährigen gestern zum Nachfolger des zurückgetretenen Ole von Beust (CDU). Ahlhaus erhielt 70 Ja-Stimmen bei 50 Gegenstimmen und einer Enthaltung. Auf Ahlhaus entfielen damit überraschend zwei Stimmen mehr, als die Koalition hat

Hamburg. Christoph Ahlhaus (CDU) ist neuer Erster Bürgermeister von Hamburg. Die Hamburgische Bürgerschaft wählte den 40-Jährigen gestern zum Nachfolger des zurückgetretenen Ole von Beust (CDU). Ahlhaus erhielt 70 Ja-Stimmen bei 50 Gegenstimmen und einer Enthaltung. Auf Ahlhaus entfielen damit überraschend zwei Stimmen mehr, als die Koalition hat. Schwarz-Grün verfügt über 68 der insgesamt 121 Sitze in der Bürgerschaft. Mit Ahlhaus treten auch drei neue Senatoren ihr Amt an. Sie mussten sich bei ihrer Bestätigung durch die Bürgerschaft mit 64 Ja-Stimmen begnügen. Ahlhaus nahm die Wahl an und wurde vereidigt. Bürgerschaftspräsident Lutz Mohaupt verabschiedete Beust offiziell aus dem Parlament, was die Abgeordneten seiner Partei mit stehenden Ovationen begleiteten. Erste Gratulantin beim neuen Oberhaupt der Hansestadt war die Zweite Bürgermeisterin und Grünen-Bildungssenatorin Christa Goetsch. Auch Beust überbrachte seinem Nachfolger gute Wünsche für dessen Amtsführung. Ahlhaus' Frau Simone gratulierte ihrem Mann im Plenarsaal mit einem Kuss. Mit ihr zieht nach fast einem Jahrzehnt erstmals wieder eine First Lady ins Hamburger Rathaus ein. Ahlhaus sagte nach seiner Wahl: "Ich bin dankbar für das große Ergebnis." Es erfülle ihn mit "besonderer Verantwortung". Vor dem neuen Senat lägen "große Aufgaben und große Herausforderungen". Er sei davon überzeugt, dass der Senat in den verbleibenden 20 Monaten bis zur Bürgerschaftswahl 2012 Einiges für Hamburg auf den Weg bringen könne. Schwerpunkte seiner Amtszeit wolle er in einer ersten Regierungserklärung am 15. September erläutern. Großes Thema werde die künftige "Umwelthauptstadt" Hamburg und die Verbindung von Ökonomie und Ökologie sein. Grünen-Fraktionschef Jens Kerstan sprach von einem "sehr guten Start" für den neuen Senat. Die Grünen hätten sich ihre Zustimmung jedoch nicht leicht gemacht. Man habe sich zuvor abgesichert, dass es unter Ahlhaus keinen Rechtsruck geben werde.Derweil rätselte die Opposition aus SPD und Linken über die beiden Abweichler aus ihren Reihen bei der Wahl. SPD-Fraktionschef Michael Neumann bedauerte, dass die Grünen nicht die Chance zum Aufkündigen der schwarz-grünen Koalition genutzt hätten. Die SPD hätte Neuwahlen mit einer Chance auf Rot-Grün bevorzugt. Linke-Fraktionschefin Dora Heyenn sprach von einem "Trauerspiel". Hamburg wird seit Mai 2008 von der ersten schwarz-grünen Koalition auf Länderebene regiert. Neu im Senat ist Heino Vahldieck (55, CDU). Hamburgs bisheriger Verfassungsschutz-Chef tritt als Innensenator die Nachfolge von Ahlhaus an. Auf die ebenfalls zurückgetretene Kultursenatorin Karin von Welck ist der frühere Kulturstaatsrat Reinhardt Stuth (53, CDU) gefolgt. Neuer Wirtschaftssenator ist der parteilose Unternehmer Ian Karan. ddp

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