Afghanen übernehmen Schutz von sieben Regionen

Kabul/Berlin/Saarlouis. Wachablösung am Hindukusch: Die Afghanen wollen ab Juli in sieben Regionen ihres Landes selbst für Sicherheit sorgen. Darunter ist die nordafghanische Stadt Masar-i-Scharif, für die derzeit noch die Bundeswehr zuständig ist. Dort sind zurzeit auch 30 Angehörige der insgesamt 600 Soldaten der Saarlandbrigade stationiert

Kabul/Berlin/Saarlouis. Wachablösung am Hindukusch: Die Afghanen wollen ab Juli in sieben Regionen ihres Landes selbst für Sicherheit sorgen. Darunter ist die nordafghanische Stadt Masar-i-Scharif, für die derzeit noch die Bundeswehr zuständig ist. Dort sind zurzeit auch 30 Angehörige der insgesamt 600 Soldaten der Saarlandbrigade stationiert. Masar-i-Scharif ist der Standort des Hauptquartiers der Bundeswehr und der Internationalen Schutztruppe Isaf für Nordafghanistan. Der afghanische Präsident Hamid Karsai (Foto: afp) sagte gestern, die Übergabe der Sicherheitsverantwortung sei "nicht mehr umkehrbar".Trotzdem will die Bundesregierung das deutsche Kontingent in der internationalen Schutztruppe zunächst noch einmal aufstocken. Bis zu 300 Soldaten sollen zusätzlich in Awacs-Aufklärungsfliegern eingesetzt werden. Der Abzug der Bundeswehr soll trotzdem Ende des Jahres beginnen, wenn die Sicherheitslage es zulässt. Außenminister Guido Westerwelle bekräftigte diese Planung. "Die Abzugsperspektive, sie wird sichtbar", sagte der FDP-Chef. Die Nato hatte Ende 2010 beschlossen, den Kampfeinsatz am Hindukusch bis 2014 zu beenden und die Sicherheitsverantwortung für das Land bis dahin schrittweise an die Afghanen zu übergeben. Ausländische Soldaten sollen danach nur noch zur Ausbildung der afghanischen Truppen im Land bleiben.

Der Weltsicherheitsrat verlängerte das Mandat für die UN-Mission in Afghanistan derweil um ein Jahr. Die Resolution wurde mit den Stimmen aller 15 Mitglieder verabschiedet. dpa/jöw

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