AfD-Spitze ruft zu Einigkeit auf

Bremen · Zum Auftakt des AfD-Parteitags in Bremen hat die Parteispitze gestern die Teilnehmer zu einer fairen Debatte über die umstrittene Führungsreform aufgerufen. Mit Blick auf den offen ausgetragenen Streit der vergangenen Monate warnte Co-Chefin Frauke Petry davor, sich "in endlosen Debatten zu verlieren".

Co-Parteichef Bernd Lucke erinnerte daran, dass "ganz Deutschland" auf diesen Parteitag blicke. "Lassen Sie uns gemeinsam der Verantwortung gerecht werden für die Zukunft der Partei."

Die mehr als 2000 angemeldeten Teilnehmer sollen bis Sonntag darüber entscheiden, ob die Partei künftig von einem einzigen Vorsitzenden geführt wird. Bislang bilden drei gleichberechtigte Vorstandssprecher die Parteispitze. Gegen die vor allem von Parteigründer Lucke betriebene Reform gibt es erheblichen Widerstand der Basis, es liegen zahlreiche Änderungsanträge vor. Kritiker befürchten, dass Lucke dadurch zu viel Macht in seinen Händen konzentriert.

Unmittelbar vor Beginn des Parteitags bedauerte Lucke den öffentlichen Streit um die Führungsstruktur. "Ich fand das unglücklich, dass das so gelaufen ist", sagte er vor Journalisten. Petry appellierte in ihrer Auftaktrede an die Geschlossenheit der Partei. "Wir wissen, dass auch der Bundesvorstand sich diese Mahnung hinter die Ohren schreiben muss." Die geplante Satzungsreform stärke die "Effizienz der Führung", sagte Petry, die Luckes Pläne bis vor wenigen Wochen selbst noch abgelehnt hatte.

Lucke versuchte zudem, den innerparteilichen Streit über Zuwanderung und Islam zu entschärfen. Zuwanderung und die Haltung zum Islam seien "wichtige Themen für die AfD - aber bei weitem nicht das Alleinige und das Dominante".

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