Ab Juli gibt es 1,9 Prozent mehr Rente

Berlin · Rund 15 Euro mehr pro Monat. Darauf kann ab Juli ein Westdeutscher mit 800 Euro Rente rechnen. Ein ähnliches Plus gibt es wohl in den Folgejahren.

Die 21 Millionen Rentner in Deutschland können sich über deutlich steigende Bezüge freuen. Die Renten steigen zum 1. Juli um 1,9 Prozent im Westen und 3,6 Prozent - genau 3,59 Prozent - im Osten. Das teilte Bundessozialministerin Andrea Nahles (SPD) gestern in Berlin mit. Damit beträgt der aktuelle Rentenwert (Ost) nun 95,7 Prozent des Rentenwerts West. Bisher lag er bei 94,1 Prozent.

"Damit erweist sich, dass die gute Lohnentwicklung nach wie vor dazu beiträgt, dass es eine sehr stabile Rente gibt", sagte Nahles. Profitieren würden all jene, "die durch ihre Arbeit immer eingezahlt haben".

Für die Rentenanpassung schlägt eine vom Statistischen Bundesamt ermittelte Lohnsteigerung von 2,06 Prozent in den alten und von 3,74 Prozent in den neuen Ländern zu Buche. Bei einer Monatsrente von zum Beispiel 800 Euro beträgt das Plus im Westen 15,2 und im Osten 28,7 Euro.

2016 wurden die Renten um 4,25 Prozent im Westen und 5,95 Prozent im Osten angehoben, so stark wie seit 23 Jahren nicht mehr. Allerdings waren die damaligen Erhöhungen auf Einmaleffekte in der Rentenentwicklung durch eine Umstellung der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung zurückzuführen.

Ende vergangenen Jahres hatte die Deutsche Rentenversicherung den Anstieg auf um die 2,0 Prozent prognostiziert. Nach ihren Angaben dürften die Renten auch in den folgenden Jahren etwa in dieser Größenordnung zulegen.

Nahles erklärte: "Die umlagefinanzierte Rente ist und bleibt die zentrale Säule unseres Alterssicherungssystems - gerade in Zeiten niedriger Zinsen."

Die Präsidentin der Deutschen Rentenversicherung, Gundula Roßbach, zeigte sich erfreut, "dass wir die Renten auch in diesem Jahr wieder deutlich anheben können und auch die Rentnerinnen und Rentner von der positiven wirtschaftlichen Entwicklung profitieren". Die Renten in Ost- und Westdeutschland sollen bis zum 1. Januar 2025 vollständig angeglichen werden. Das sieht ein Gesetzentwurf vor, den das Kabinett Mitte Februar verabschiedet hatte. Nach diesem Entwurf soll die Angleichung 2018 beginnen und in sieben Schritten vollzogen werden. Zuletzt fiel die Anhebung im Osten immer etwas höher aus als im Westen. Im Gegenzug soll die höhere Bewertung der Löhne für die Rentenberechnung im Osten ebenfalls in sieben Schritten gesenkt werden. Die jährlichen Kosten sollen bei bis zu maximal 3,9 Milliarden Euro im Jahr 2025 liegen. Dazu wird der Bundeszuschuss für die Rente erhöht.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort