50 Tote bei Anschlag im Jemen – Auch Deutsche unter den Opfern

Sanaa/Kairo · Im Jemen haben Terroristen bei einem Selbstmordanschlag etwa 50 Menschen getötet, darunter zwei deutsche Entwicklungshelfer. Der Angriff gestern galt dem Verteidigungsministerium in der Hauptstadt Sanaa.

"Ich bin zutiefst bestürzt", sagte Außenminister Guido Westerwelle (FDP) am Abend in Berlin. Bei den Deutschen handele es sich um zwei Experten der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ). Auch ein einheimischer GIZ-Mitarbeiter sei getötet worden.

Die Identität der Angreifer war unklar. Al-Qaida-Terroristen hatten in der Vergangenheit mehrfach vergeblich versucht, Verteidigungsminister Mohammed Nasser Ahmed zu töten. Jemens Regierung bekämpft gemeinsam mit den USA die Terrorgruppe Al-Qaida auf der Arabischen Halbinsel (AQAP). Der Minister hielt sich gestern in den USA auf.

Bei dem Anschlag sprengte sich ein Angreifer am Eingang eines Gebäudes des Verteidigungsministeriums im Stadtzentrum in die Luft. Anschließend stürmten nach Angaben von Augenzeugen und lokalen Medien rund zwei Dutzend bewaffnete Männer das Gelände, auf dem auch ein Militärkrankenhaus liegt. Es folgte ein mehrstündiges Gefecht zwischen Soldaten und den Angreifern. Unter den Toten sollen 20 Angreifer sowie mindestens fünf Krankenhausmitarbeiter sein.

In ersten Berichten war noch die Rede von einer getöteten deutschen Frau, die das Militärkrankenhaus, das auf dem Gelände liegt, angeblich mit einer Delegation besucht haben soll. Zu weiteren möglichen deutschen Opfern machte das Ministerium aber keine Angaben. "Auswärtiges Amt und die deutsche Botschaft in Sanaa bemühen sich mit Hochdruck, den Verbleib deutscher Staatsangehöriger zu klären", sagte eine Sprecherin.

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