100 deutsche Islamisten starben für den IS

Berlin/Damaskus · Seit der Eroberung großer Landstriche in Syrien und im Irak zieht die Terrormiliz Islamischer Staat Extremisten aus aller Welt an. Allein 100 deutsche Islamisten wurden im Kampf für die Gruppe getötet.

Sie zogen in den "Heiligen Krieg" und verloren ihr Leben: Rund 100 Deutsche sind in Syrien und im Irak im Kampf für die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) getötet worden. Das sagte Innenminister Thomas de Maizière der "Bild am Sonntag". Seit 2012 seien rund 700 deutsche Islamisten in die dortigen Kriegsgebiete aufgebrochen. Gut ein Drittel von ihnen sei inzwischen wieder zurückgekehrt, so der CDU-Politiker weiter. Um die damit verbundene Terrorgefahr zu minimieren, würden andauernd Ausreisen verhindert und Verfahren gegen Rückkehrer eingeleitet. Derzeit liefen fast 600 Ermittlungen gegen mehr als 800 Beschuldigte.

Seit einigen Monaten können die deutschen Behörden nach einer Gesetzesänderung gewaltbereiten Islamisten den Personalausweis entziehen, um deren Reise in die Kampfgebiete im Nahen Osten zu verhindern. Auch stehen künftig sowohl die Reise als auch der bloße Versuch einer Reise nach Syrien oder in den Irak unter Strafe - vorausgesetzt, sie dient dem Ziel, terroristische Taten zu begehen oder vorzubereiten.

Im Irak ist bei einem US-Luftschlag die Nummer zwei des IS getötet worden. Nach Angaben des Weißen Hauses starb Hadschi Mutas bereits am 18. August. Er galt als wichtiger Stellvertreter von IS-Anführer Abu Bakr al-Bagdadi und war für den Irak zuständig. Für den IS ist es ein empfindlicher Schlag, die Organisation gilt jedoch als so gut und dicht organisiert, dass ein baldiger Ersatz des getöteten Dschihadisten wahrscheinlich ist. Die USA versuchen mit einer Reihe anderer Länder, die weitere Ausbreitung des IS in Syrien und im Irak zu stoppen. An der Allianz gegen den IS beteiligen sich etwa 40 Staaten, aber nicht alle greifen militärisch ein.

In der umkämpften syrischen Stadt Aleppo haben islamistische Milizen offenbar die Wasserversorgung unterbrochen. Die Pumpen seien abgestellt, die Bevölkerung leide Durst, sagte der katholische Pfarrer der Stadt, Ibrahim Alsabagh, laut Radio Vatikan. Derzeit versuche man, Brunnen zu öffnen. In Aleppo werden in den kommenden Tagen Temperaturen um die 35 Grad erwartet.

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