Zweifel am Suizid von Rex Gildo

München. Diejenigen, die Rex Gildo am Samstagabend des 23. Oktober 1999 nach dem Sprung aus einem Badezimmerfenster sahen, waren entsetzt. Auf dem Rasen vor dem Appartmenthaus in der Münchner Ottostraße lag der Schlagersänger blutüberströmt, das Toupet vom Kopf gerutscht. Rex Gildo lebte in diesem Moment noch

München. Diejenigen, die Rex Gildo am Samstagabend des 23. Oktober 1999 nach dem Sprung aus einem Badezimmerfenster sahen, waren entsetzt. Auf dem Rasen vor dem Appartmenthaus in der Münchner Ottostraße lag der Schlagersänger blutüberströmt, das Toupet vom Kopf gerutscht. Rex Gildo lebte in diesem Moment noch. Doch obwohl in den folgenden Stunden bis zu 20 Ärzte in der Münchner Uniklinik um sein Leben kämpften, starb er drei Tage später an einem Herz-Kreislauf-Versagen. Zu seinem zehnten Todestag bestehen aber Zweifel an einem Selbstmord. Rex Gildo habe selbst nicht mehr gewollt, behaupteten Manche. Doch viele derer, die ihn näher kannten, sagen bis heute, er sei nicht lebensmüde gewesen - sein Tod sei mehr ein Unfall oder Versehen. Sein erster Nummer-1-Hit "Speedy Gonzales" war zum Zeitpunkt seines Todes schon 37 Jahre alt, der letzter Top-Ten-Hit "Der letzte Sirtaki" 24 Jahre. Rex Gildo galt noch immer als Zugpferd. Misslungene Auftritte, Gerüchte über Alkohol- und Medikamentenmissbrauch änderten daran nichts.

Auch der letzte Auftritt des Ludwig Franz Hirtreiter, wie Rex Gildo richtig hieß, missglückte. Eine Möbelkette hatte ihn für ein Konzert in Bad Vilbel gebucht. 3000 Menschen kamen. Seine Songs brachte der Sänger holprig über die Bühne. Die geplante Autogrammstunde war vorab abgesagt worden.

Als der Frauenschwarm mit seinem Geliebten Dave, den er als seinen Chauffeur ausgab, danach in München ankam, eskalierte die Lage. Der Star schien verwirrt, sein Freund alarmierte den Notarzt. Als dieser an die Badezimmertür klopfte, sprang Rex Gildo acht Meter aus dem zweiten Stock.

Was genau den für seine "Fiesta Mexicana", die "Hossa"-Rufe und die solariengebräunte Haut bekannten Sänger letztlich zum Sprung trieb, wird auf immer unklar bleiben.

Sängerin Cornelia Froboess, die zusammen mit Rex Gildo in einigen seiner 30 Filme spielte, bezweifelte in einer ARD-Dokumentation die Suizid-Absicht: "An Selbstmord glaube ich überhaupt nicht." Auch der Konzertveranstalter Manni Schulte, der jahrelang mit Rex Gildo zusammenarbeitete, schließt dies aus. Wenn Rex Gildo hätte Selbstmord begehen wollen, hätte er seinen Freitod inszeniert, sagte Schulte. "Er hätte sich geschminkt und sein schickstes Jacket angezogen und vorher noch zehn Minuten überlegt, ob er lieber das rote oder das blaue nehmen soll." Rex Gildo sei in der Branche einer der nettesten gewesen, "er hat immer versucht, für andere Verständnis aufzubringen", sagt Schulte.

Zum seinem Todestag werden vor allem weibliche Fans am Grab in München um "Sexy Rexy" trauern. Seine letzte Ruhestätte teilt er dort mit Fred Miekley, seinem langjährigen Lebensgefährten.

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