Zwei weitere Leichen in Wrack gefunden

Giglio. Taucher haben zwei weitere Leichen im gekenterten Kreuzfahrtschiff "Costa Concordia" gefunden. Es handle sich bei den Toten um Frauen, teilten die Einsatzkräfte gestern mit. Mit den beiden Leichen sind nunmehr 15 Opfer geborgen, acht wurden identifiziert

Giglio. Taucher haben zwei weitere Leichen im gekenterten Kreuzfahrtschiff "Costa Concordia" gefunden. Es handle sich bei den Toten um Frauen, teilten die Einsatzkräfte gestern mit. Mit den beiden Leichen sind nunmehr 15 Opfer geborgen, acht wurden identifiziert. Unterdessen erteilten die italienischen Behörden die Erlaubnis, um mit der Bergung der rund 2300 Tonnen Treibstoff zu beginnen. Die vorbereitenden Arbeiten sollen heute aufgenommen werden.Die Frauen seien auf Deck 4 des havarierten Schiffes gefunden worden, teilte Krisenstabsleiter Franco Gabrielli mit. Die Rettungstaucher werden sich bei der Suche weiter auf das Deck konzentrieren, wie die Feuerwehr mitteilte. Noch immer werden mehr als 20 Menschen vermisst. Unter den bereits identifizierten Opfern sind nach den Angaben ein Deutscher, vier Franzosen, darunter ein Ehepaar, und je ein Mann aus Italien, Spanien und Ungarn. Feuerwehrhauptmann Ennio Aquilino sagte, die Bergungsarbeiten im Inneren des Schiffes würden immer beschwerlicher, die Zustände immer chaotischer.

Es wird vermutet, dass mehrere blinde Passagiere an Bord gewesen sein könnten. Zu viele Unbefugte habe es in der kritischen Zeit auf der Kommandobrücke gegeben, zitierten italienische Zeitungen gestern aus den Verhörprotokollen der Offiziere. Kapitän Francesco Schettino sei von dem Gerede abgelenkt worden, soll die Offizierin Silvia Coronika den Ermittlern gesagt haben.

Unterdessen wurde bekannt, dass Mitarbeiter der Bahn in Frankfurt Schiffbrüchigen der "Costa Concordia" die Heimreise mit dem ICE verwehrt haben - weil diese kein Geld für eine Fahrkarte dabei hatten. Wie ein Bahn-Sprecher mitteilte, habe sich der Vorstand inzwischen bei dem 70 Jahre alten Mann und seiner 66 Jahre alten Frau aus dem Westerwald entschuldigt. Statt der Bundespolizei am Fernbahnhof des Flughafens die Notlage zu schildern, hätten die beiden mit dem Zugpersonal verhandelt, das für solche Situationen nicht ausgebildet sei. dpa

Foto: Niemeyer/dpa

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